Ortsverband Waldbüttelbrunn

CSU Gemeinderatsfraktion Waldbüttelbrunn

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 12. August 2019

 

Hier finden Sie neue Informationen zu den Themen:

  • Mehrgenerationenhaus - Trägerschaft
  • Rathausplatz – Detailplanung
  • Baustand und Kostenentwicklung Rathausneubau
  • Bauantrag Einfamilienhaus
  • Standort Jugendzentrum

Nach der Fertigstellung des neuen Rathausgebäudes soll das Alte Rathaus saniert werden. Schon länger war klar: das Alte Rathaus soll eine Begegnungsstätte für alle Bürger werden. Noch nicht geklärt war allerdings bisher, wie genau diese Begegnungsstätte aussehen soll. Verwaltung, Seniorenbeauftragte und Fraktionssprecher hatten sich deshalb im Vorfeld mehrere, sehr individuell auf die jeweiligen Orte zugeschnittene Angebote mit verschiedenen Konzepten angesehen. Schließlich waren in die Sitzung zwei mögliche Träger eingeladen worden: Frau Weinkötz stellte das Angebot der Caritas vor und berichtete von ihren Erfahrungen im Haus der Begegnung in Rottendorf sowie im Altenbegegnungszentrum Heiligkreuz in Würzburg. Anschließend stellten Herr Kienzle und Herr Hettinger von den Johannitern ihr Konzept für ein Mehrgenerationenhaus vor und bezogen sich dabei auf ihre Erfahrungen mit dem Mehrgenerationenhaus in Miltenberg.

In der Präsentation überzeugten die Johanniter, so dass ihnen anschließend einstimmig die Trägerschaft für ein Mehrgenerationenhaus in den Räumen des Alten Rathauses übertragen wurde. Allerdings machte dies der Gemeinderat davon abhängig, dass es weiterhin Fördermittel aus dem Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser gibt und die Gemeinde in dieses Förderprogramm aufgenommen wird. Über dieses Förderprogramm würden 30.000 € der geschätzten 40.000 € Kosten für eine Teilzeitkraft und einige Sachkosten refinanziert werden, so dass der Anteil der Gemeinde noch etwa 10.000 € jährlich betrüge.

Ziel eines solchen Mehrgenerationenhauses ist es, Angebote für mehrere Generationen zu organisieren. Die Angebote sollen keine Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten z.B. der Vereine sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung, die in Kooperation mit den örtlichen Akteuren und auch mit Hilfe von Ehrenamtlichen durchgeführt wird. In Miltenberg z.B. bietet das Mehrgenerationenhaus in Zusammenarbeit mit der Realschule und dem Gymnasium Computerkurse und Smartphonekurse für Senioren an, bei dem jeder Senior von einem Schüler betreut wird. Betreuungs- und Bastelangebote in den Ferien sollen berufstätige Eltern entlasten. Zuletzt ist in Zusammenarbeit von Kindern und Senioren ein Mosaiktisch gestaltet worden. Außerdem werden z.B. Großeltern-Enkel-Ausflüge organisiert oder Spielenachmittage für alle Altersgruppen.

Die Entscheidung über die Trägerschaft sollte deshalb bereits so früh getroffen werden, weil so der Träger bei den Planungen für das Alte Rathaus noch beteiligt werden kann und seine Erfahrungen bei der Planung des Raumkonzeptes mit einbringen soll. Außerdem benötigt auch die Erstellung des Förderantrages Vorbereitungszeit. Die von der Quartiersmanagerin Frau Fuchs angestoßene Umfrage zu den Bedürfnissen der Senioren sowie die Erfahrungen aus dem Quartiersmanagement, dem Familienstützpunkt und der Gemeindejugendpflege sollen ebenfalls in ein noch zu entwickeltes Konzept mit einbezogen werden. Der Gemeinderat wird über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.

Insgesamt nahm sich der Gemeinderat für diesen Tagesordnungspunkt ausgiebig Zeit, so dass Information, Beratung und Beschlussfassung mehr als zwei Stunden in Anspruch nahmen.

Eigentlich sollte der Gemeinderat nur noch „grünes Licht“ für die Detailplanung des Rathausplatzes geben, da der entsprechende Förderantrag bis zum 01.09.2019 bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden muss. Allerdings tat sich das Gremium sehr schwer damit, aus dem Stand über die Materialauswahl für den Rathausplatz und die anliegenden Straßen Lindenstraße und Gäßchen zu entscheiden. Während viele Elemente wie etwa eine Mauer aus Stampfbeton und die Sitzelemente aus Beton und Holz nicht mehr diskutiert wurden, gab es Bedenken bei der sehr kleinteiligen Pflasterung des Rathaushofes mit gesägten und gestockten Granitsteinen hinsichtlich der Instandhaltung der Fugen, der Begehbarkeit, der Reinigung und des Winterdienstes. Weitere Rückfragen nach dem Standort des Maibaumes, der geplanten E-Bike-Ladestation, vorgesehene Bodenhülsen für Sonnenschirme und eine mögliche Belastung des Platzes blieben ungeklärt oder wurden nur vage beantwortet. Schließlich wollte man aus dem Stand auch nicht über eine mögliche Straßengestaltung entscheiden (Beton- oder Natursteinpflaster am Rand?), sollte diese doch idealer Weise auch zum Platz der Partnerschaften und zur August-Bebel-Straße passen, die in naher Zukunft ebenfalls neu gestaltet werden soll. Insofern befürchtete man eine Vorfestlegung. Relativ ratlos entschied sich das Gremium schließlich einstimmig für eine Vertagung und forderte Muster für mögliche Pflasterungen und detailliertere Informationen an. Vermutlich wird es nun eine Sondersitzung geben, um den Zeitplan bezüglich des Förderantrages halten zu können. Ob der Antrag auch etwas verspätet eingereicht werden kann, wird durch Rücksprache mit der Regierung von Unterfranken geklärt.

Die Informationen zum Kostenstand beim Rathausneubau ergeben, dass die Vergaben derzeit bei rund 4,3 Millionen € liegen. Die Kostenberechung hatte 2017 Kosten von 3,8 Millionen € ergeben. Die Verteuerung ergibt sich aus einem ständigen Anstieg der Baupreise aufgrund der hohen Nachfrage im Bausektor und der vollen Auftragsbücher der Baufirmen.

Der Einzug ins neue Rathaus ist derzeit für den 05.10.2020 geplant.

Für einen Bauantrag für ein Wohnhaus in der Höchberger Straße wurde einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Da es für diesen Bereich keinen Bebauungsplan gibt, richtet sich die Zulässigkeit des Bauvorhabens danach, ob sich das Gebäude in die Bebauung einfügt. Dabei ist die Bebauung in der unmittelbaren Umgebung zu berücksichtigen. In einer Bauvoranfrage war dem Vorhaben im letzten Jahr schon einmal grundsätzlich zugestimmt worden. Nach Irritationen darüber, ob die rechnerische Anzahl der Vollgeschosse oder der äußere Gesamteindruck des Bauvorhabens bei der Beurteilung, ob sich das Vorhaben in die Umgebung einfügt, maßgeblich sind, stellte das Landratsamt klar, dass es von einer Genehmigungsfähigkeit ausgeht. Dieser Auffassung schloss sich der Gemeinderat an.

Im Rahmen der Planungen für den Rathausneubau wurde beschlossen, das Jugendzentrum für die Bauzeit übergangsweise in Container auszulagern und anschließend wieder im sanierten Alten Rathaus unterzubringen. Inzwischen hat sich der Standort am Sumpfler neben der Skaterbahn und dem Platz für das Ferienhüttendorf als sehr gut herausgestellt. Die Jugendlichen mögen den neuen Standort und würden sehr gerne dauerhaft dort verbleiben. Beschwerden über vom Jugendzentrum ausgehenden Lärm hat es seitens der Nachbarschaft keine gegeben. Gegen eine Stimme wurde deshalb beschlossen, dass Jugendzentrum am Standort Sumpfler zu belassen und von der zunächst geplanten Rückkehr ins Alte Rathaus Abstand zu nehmen.

Gez. Kathrin Hackel, Gemeinderätin