Artikel vom 17.05.2022
CSU-Ortsvorstandschaft
CSU-Ortsverband im Umbruch – Viel Diskussionsstoff
Nach der Neuorientierung an der Vereinsspitze von Marc Nitschke auf Jan Kühne (wir berichteten bereits), stand vor allem eine Analyse des schlechten Wahlergebnisses der Kommunalwahl von 2020 im Mittelpunkt der CSU-Generalversammlung. Die Kernfrage: Warum haben wir über zehn Prozent der Stimmen verloren und welche Visionen haben wir heute ? Eine lange Aussprache spiegelte die Wünsche der CSU´ler wider.
„Die letzten zwei Jahre waren ein Ausnahmefall mit einem überwiegenden Stillstand in der CSU“, sagte der scheidende Ortsvorstand Marc Nitschke in seinem Rückblick auf die Vereinsarbeit 2020 und 2021. Bis auf gelegentliche Video-Sitzungen des Vorstandes seien infolge von Corona fast alle Arbeiten zum Erliegen gekommen.
Trotzdem sind die Mitgliederzahlen relativ stabil geblieben. Gegenüber der Vor-Corona-Zeit mit 88 Mitgliedern hat man immerhin 80 Mitglieder halten können. Es gab 15 Austritte und zehn Neuaufnahmen. Nach wie vor dominieren die männlichen Mitglieder mit 75 Prozent gegenüber den 25 Prozent an weiblichen Mitgliedern. Der Altersdurchschnitt aller Mitglieder beträgt 61,9 Jahre.
„Die zwei Kommunalwahlen nach der letzten CSU-Versammlung brachte keine guten Ergebnisse“, resümmierte Nitschke. Im Jahr 2020 sei man um zehn Prozent abgerutscht, von 36 auf 26 Prozent. Nach der kuriosen Bürgermeister-Neuwahl mitten in der Pandemie-Zeit 2021 hatte Brigitte Stahl zwar verloren, aber dennoch ein sehr respektables Ergebnis erzielt. Am Ende fehlten ihr nur 90 Stimmen zum Sieg.
Was blieb waren Fragen: „Warum haben wir soviel CSU-Wähler verloren“, fragte Dr. Martin Metz. Ehe es zu einer sinnvollen Aufarbeitung kommen konnte, stoppte Corona alle Bemühungen. Jetzt sei es aber an der Zeit, sich zu fragen, welche Strategien und Visionen haben wir heute, meinte Artur Schultz und sprach damit vielen aus der Seele. Bei diesem Thema wollte Oliver Parker unbedingt die Jugend mit einbeziehen, „denn es hat sich in letzter Zeit viel verändert“.
Der Finanzbericht von Brigitte Steiner wies trotz der ausgebliebenen Veranstaltungen ein geringes Polster aus.
Positives berichtete CSU-Fraktionschef Marco Ehrenleitner von der Gemeinderatsarbeit. Man arbeite „richtig gut“ zusammen und sei fraktionsübergreifend „immer auf einer Linie“. Mit dem Altenheim, dem Gewerbegebiet Entenfeld, dem Rathausneubau, der Aufstockung des Kindergartens und den Bemühungen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, stünden in nächster Zeit große Themen an.
Das spiegelte sich auch in der langen und ausführlichen Diskussion unter den Mitgliedern wider. Eine große Unzufriedenheit ließ dabei Georg Schobersteiner über die Reduzierung der Parkplätze am Seeufer erkennen. Für Stefan Berres war bezahlbarer Wohnraum für Einheimische das zentrale Thema. „Wenn wir das nicht packen, dann stirbt der Ort.“
Eine außergewöhnliche Ehrung erfuhr Alt-Bürgermeister Peter Stöger für seine 50-jährige Mitgliedschaft im Ortsverband. bvd