Artikel vom 04.02.2018
Öko-Kult
Ein Andersdenker bekommt von der CSU Puchheim eine Stimme
Es waren nicht die Leitlinien der Unionspolitik, auch nicht die des Ortsverbands, die am vergangenen Mittwoch bei der Vortragsveranstaltung der CSU Puchheim verteidigt wurden. Der Referent Klaus Ermecke, ein Unternehmer, der sein Geld mit Analysen und Strategieberatung zu Schlüsselfragen der deutschen Standortpolitik verdient, kritisierte politische Bestrebungen in Deutschland dafür, dass sie aus seiner Sicht auf bewusst kolportierten „Mega-Ängsten“ aufgebaut würden. Genannt wurde die Furcht vor versiegenden Rohstoffen, einer Klimakatastrophe, sowie der Belastung durch Feinstaub und Stickoxide.
Die Hälfte seines Vortrags verbrachte der Referent damit, die Doktrin eines vom Menschen verursachten Klimawandel zu hinterfragen. Die Einfachheit seiner Argumente überzeugte nicht alle der etwa 40 Anwesenden. Mehrfach wurde sein Vortrag unterbrochen, drohte zeitweise zu zerfasern. Den Einwand einer zu simplen Argumentation Ermeckes konterte der Vortragsredner damit, dass die komplexen Zusammenhänge des Klimas immer dann beschworen würden, wenn die Anhänger der Treibhaustheorie unter Druck gerieten.
Die Behauptung, dass CO2 der ausschlaggebende Faktor für die Veränderung des Klimas sei, würde hingegen niemals als zu simpel in Frage gestellt. Im weiteren Verlauf erläuterte Ermecke die in den 1950er Jahren von Wissenschaftlern in der damaligen UdSSR entwickelte Theorie der abiotischen, also anorganischen, Erdölentstehung. Sollte sich diese Theorie als gültig erweisen, hätte das enorme Auswirkungen auf die langfristige Verfügbarkeit von Rohöl und Gas und somit die zu wählenden energiepolitischen Strategien.
Nach seiner Kenntnis gäbe es in Deutschland aber derzeit keine Institution, die sich mit dieser Thematik tiefergehend wissenschaftlich befasst. Ein Exkurs zum Thema Geothermie ließ das geplante Großprojekt in Puchheim als aller Voraussicht nach unwirtschaftlich erscheinen. Ein vergleichbares Geothermieprojekt in Unterhaching jedenfalls entwickelt sich zu einem ökonomischen Desaster. Dort habe die Gemeinde für das Abenteuer bisher 90 Millionen Euro Schulden angehäuft.
Nach drei Stunden Referat und intensiven Diskussionen – einer enormen Konzentrationsleistung von Klaus Ermecke – waren die Nachfragen aus dem Publikum noch immer nicht erschöpft.