Artikel vom 17.04.2017
Rasende Oster-Feuerräder im Teuto
Historisches Spektakel von Lügdes hatte Ostersonntags wieder viele Besucher
Die rollenden Feuerräder erreichen auf ihrem Weg ins etwa 500 Meter entfernte Tal Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern.
Auch Gebrüder Grimm beschrieben den uralten Brauch
Das Abzeichen vom Osterräderlauf 2017. Foto: Friso Gentsch/dpa
Der Osterräderlauf wurde nach Angaben des sogenannten Dechenvereins, der sich als Brauchtumswächter versteht, erstmals 1743 urkundlich erwähnt, dürfte aber deutlich älter sein. Auch die Gebrüder Grimm schrieben vor rund 200 Jahren über das Osterritual im Teutoburger Wald und dokumentierten etwa 15 weitere Orte in Mitteleuropa, in denen brennende Räder von Hängen rollten. »Nur die traditionsreichen Lügder haben den uralten Brauch von damals bis heute aufrecht erhalten«, sagt Dieter Stumpe, Sprecher des Dechenvereins.
Immaterielles Kulturerbe
Das Brauchtum wurde 2014 als »bemerkenswerte Besonderheit unter den Osterfeuerritualen« auf die Liste des nordrhein-westfälischen immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Eine Bewerbung um die Anerkennung als nationales Kulturerbe schlug zunächst fehl, soll aber mit überarbeiteten Unterlagen im Herbst wiederholt werden.