Artikel vom 19.07.2021
60 Jahre CSU Nagel
Festredner Manfred Weber, Vorsitzender der EVP-Fraktion
Mit hochkarätigen Gästen hat die CSU Nagel ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert: Festredner war der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU). Ortsvorsitzender Hans Schindler begrüßte zudem den CSU-Bezirksvorsitzenden und Bundestagsvizepräsidenten Dr. Hans-Peter Friedrich, den JU-Landesvorsitzenden und Europaabgeordneten Christian Doleschal sowie den Landtagsabgeordneten und CSU-Kreisvorsitzenden Martin Schöffel, den CSA-Vorsitzenden Dr. Jürgen Henkel und die Altbürgermeister Theo Bauer (Nagel), Ludwig König (Brand) und Günter Pöllmann (Mehlmeisel). Alle Redner betonten die historische und aktuelle Bedeutung und Rolle der Partei. Manfred Weber schwor seine Parteifreunde auf die Grundsätze der CSU ein: „Wir sind eine soziale Partei, weil wir auch die Partei der kleinen Leute sind und immer auch an die normale Bürgerschaft denken. Und wir sind eine liberale Partei, weil wir Frauen unterstützen und ihnen die freie Wahl lassen, ob sie in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Geburt zu Hause bleiben und ihre Kinder selbst erziehen wollen oder schneller wieder arbeiten wollen.“ Auch das konservative Element bestimme die CSU, fuhr Weber, der auch Stellvertretender CSU-Parteichef ist, fort. „Dafür steht das Thema innere Sicherheit, aber auch der Stolz auf die eigene Herkunft. Wir als Konservative haben kein Problem damit, die deutsche Fahne mit Freude in die Hand zu nehmen; das aber nie ausgrenzend. Wir haben eine positive Identität und sind gerne Bayern, Deutsche und Europäer.“ Das christliche Profil der CSU zeige sich unter anderem bei Fragen des Lebensschutzes. „Es gibt Länder in der EU, wo die Ärzte entscheiden, ob sich eine medizinische Behandlung finanziell noch lohnt. In den Niederlanden gibt es einen Lebens-Pass, den jeder mitführen muss, der weiterbehandelt werden will. Wir stehen als CSU für ein anderes Menschenbild und für den Lebensschutz am Anfang und am Ende.“ Weber betonte: „Die Werte, die uns als CSU ausmachen, sind zeitlos und bleiben gültig. Natürlich muss sich die Partei modernisieren, aber die Grundlagen sind nicht verhandelbar. Dazu zählt auch der Gedanke der Union. Wir vermitteln zwischen den Interessen. Auch wenn Schwarz-Weiß-Maler unter den Politikern in den sozialen Netzwerken mit ihren einfachen Botschaften schneller Applaus bekommen.“ Der CSU-Parteivize nannte als Beispiele unter anderem die Vermittlung zwischen Klimaschutz und Industriepolitik. „Es macht keinen Sinn, ab 2030 Verbrennungsmotoren zu verbieten, wenn es bald Biobrennstoffe gibt. Hier darf die Politik nicht ideologisch handeln.“ Der EU-Politiker sieht Deutschland und auch die EU vor großen Herausforderungen: „China wächst mit atemberaubendem Tempo und hat Weltmachtansprüche. In den nächsten zehn Jahren geht es darum, ob wir unser Lebensmodell von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat in der Zukunft beibehalten können. Das ist heute keine Frage mehr von Krieg und Armeen, sondern von wirtschaftlicher Stärke und Kraft.“ Der CSU-Bezirksvorsitzende Hans-Peter Friedrich betonte, die CSU sei immer eine prägende Kraft in Deutschland gewesen. Das gelte auch für die großen Herausforderungen der Zukunft: den Schutz der Schöpfung und die Digitalisierung. Friedrich warnte vor Technikfeindlichkeit: „Die Weiterentwicklung von Umwelttechnologien ist entscheidend. Nicht Verbote. Wenn wir unsere Wirtschaft vernichten, werden andere uns nicht folgen. Im Moment konkurrieren Deutschland und Japan in China beim Verkauf von Umwelttechnologie. Solche Technologien entscheiden, ob wir den Kampf gegen den Klimawandel gewinnen.“ Auch die Digitalisierung brauche die Handschrift der CSU. „In München arbeiten, in Nagel leben, das wird die Zukunft mit der Digitalisierung bieten. Am Ende wird es entscheidend sein, ob wir die Weichen stellen oder andere.“ Für Landtagsabgeordneten Martin Schöffel ist die CSU auch „die Partei der Leistungsträger, die Partei der Arbeitnehmer und der Unternehmer“. Die CSU sage den Menschen immer ehrlich, was sich verändere. „Wir machen Politik auf der Basis der christlichen Werte von Nächstenliebe und Eigenverantwortung. Wir wollen die Schöpfung bewahren und gleichzeitig den Wohlstand sichern. Das geht nur mit einer ideologiefreien Politik.“ Der CSU-Kreisvorsitzende beglückwünschte den CSU-Ortsverband Nagel: „Hier wurden Grundlagen gelegt für die touristische Entwicklung, unter anderem als Kräuterdorf. Das war eine Leistung für die Zukunft der Menschen.“
Das Bild zeigt alle Geehrten mit den Ehrengästen. Von rechts: Altbürgermeister Theo Bauer, CSU-Ortsvorsitzender Hans Schindler, EVP-Fraktionschef Manfred Weber, MdEP und JU-Landesvorsitzender Christian Doleschal, Bundestagsvizepräsident und Bezirksvorsitzender Hans-Peter Friedrich, Bürgermeister Helmut Voit , CSU-Fraktionsvorsitzende Maria Schindler, MdL und Kreisvorsitzender Martin Schöffel sowie die langjährigen Mitglieder Gerhard Scheffler, Hans Hofweller und Hans Schindler
Theo Bauer, der 26 Jahre das Amt des 1. Bürgermeisters ausübte, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Er erhielt die Ehrenraute in Bronze, die höchste Auszeichnung, die der CSU-Ortsverband vergeben kann. Es wurden weitere langjährige Parteimitglieder geehrt: Hans Hofweller für 55 Jahre, der langjährige stellvertretende Vorsitzende Gerhard Scheffler für 50 Jahre sowie der langjährige Schriftführer Hans Schindler für 40 Jahre. Im Namen aller sagte Theo Bauer: „Wir danken allen, die uns dabei unterstützt haben. Was wir angepackt haben, kann sich sehen lassen.“
Ortsvorsitzender Hans Schindler bedankte sich bei Manfred Weber mit einem Korb voller Spezialitäten aus dem Kräuterdorf Nagel
Bürgermeister Helmut Voit hatte das Goldene Buch der Gemeinde im Gepäck, in das sich der EVP-Fraktionschef Manfred Weber bei dieser Gelegenheit eintrug.