Polder für Manching?

Aktuelle Informationen zum Planungsstand des Flutpolders bei Großmehring hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung vom 25.06.2020 durch das Wasserwirtsschaftsamt Ingolstadt erhalten.

Mit Beginn des Raumordnungsverfahrens für einen Polder bei Großmehring beginnt eine neue Phase der Plannungen. Dies nahm das Wasserwirshcaftsamt zum Anlass, den Marktgemeinderat über den aktuellen Sachstand zu informieren.

Auch wurden die ersten Ergebnisse zu den Auswirkungen auf das Grundwasser aufgezeigt. Diese sind aber gering, da der Polder, sollte er gefüllt werden nur für wenige Tage gefüllt ist.

Zum Thema PFC wurde gesagt, das diese Problematik ausführlich in den weiteren Plannungen und Messungen berücksichtigt werden.

Im Anschluss wurden Fragen beantwortet:

So wollte Birgid Neumayer unteranderem wissen ob es geplant ist, wenn der Polder gebaut wurde eine Probefüllung durchgeführt wird. Dies wurde verneint, da der Pegelstand der Donau bei normal Wasser nicht hochgenung ist, um den Polder zu befüllen, dies wäre nur mit Pumpen möglich.

Michael Weichenrieder sprach das Thema PFC, in diesem Zusammenhang an.

Aus der Marktgemeinderatssitzung vom 24.09.2020

Der Marktgemeinderat war sich einig, dass es auf Manchinger Flur keinen Polder geben soll. Der geplante Flutpolder bei Großmehring würde auch Manchinger Flur betreffen.

Auszug aus der Stellungnahme des Markt Manching zum Rauordnungsverfahren.

Was spricht gegen den Polder?

• Die Fläche des Markt Manching beträgt nur 35,94km²
• Bei der größten Polder Variante wären 4,33 km² der Gemeindefläche betroffen
• Ein sehr großer Teil der Manchinger Flur ist bereits durch den Flugplatz belegt. Mit der A9, der B16 und B13 sowie zweier Eisenbahnstrecken ist die weitere wirtschaftliche und siedlungsmäßige Entwicklung stark begrenzt
• Auch liegt das ehemalige keltische Oppidum mit vielen wertvollen kulturellen Bodenschätzen im Einzugsgebiet des Polders
• Auch reicht der Polder und dessen hydrologischen Auswirkungen bis an das durch PFC Verunreinigte Gebiet heran. Bei einer Flutung des Polders kommt es zu einer Verunreinigung weiterer Flächen.
• Durch den notwendigen gravierenden Eingriff in die Natur und Waldflächen für die Errichtung der notwendigen Dämme entsteht ein irreparabler Schaden am Landschaftsbild. Welche sonstigen Auswirkungen das hat lässt sich nicht sagen
• Ein positiver Effekt durch eine Flutung des Polders bei einem Hochwasser ist nach unserer Meinung nach nicht bewiesen
•  Ein Ablauf des Wassers aus dem Polder über die Paar sieht man sehr kritisch, da man dadurch einen Rückstau des Wassers in der Paar befürchtet, und es zu größeren Überschwemmungen in Manching kommt.

Als Vorschlag sieht man anstelle des großen Polders eher viele kleine Flächen an den Zuflüssen der Donau. So würde das Wasser erst gar nicht direkt in die Donau fließen. Erste derartige Beispiele gibt es bereits. Diese wirken auch nachweislich gut. Auch eine regelmäßige Räumung der Flutgräben im Gemeindegebiet trägt zu einer Entlastung bei.