Aktuelles
KÖTZTING SAMSTAG, 29. FEBRUAR 2020
Freie Wähler ohne Lösungsansätze
Nur Kritik zu üben, bringe Gemeinde nicht weiter – Wahlveranstaltung der CSU-BWV Lam. (mf)
Alois Vogl jun. hieß die Besucher der dritten Wahlveranstaltung der CSU-Bürgerlichen Wählervereinigung am Aschermittwoch beim Postwirt in Frahels willkommen. „Nach zwei erfolgreichen Wahlversammlungen stellen wir fest, dass unser eigenes Wahlprogramm von der UFB übernommen wurde“, so der Vorwurf des stellvertretenden CSU-Ortsvorsitzenden. Einige kleinere, nicht nennenswerte Punkte seien seitens der UFB noch hinzugefügt worden.
Listenführer Wolfgang Bergmann von den Freien Wählern Lam will sich nach seinen Worten kreativ und zuverlässig für die Heimat einsetzen. Das habe sich noch gut angehört. Doch auch die Freien Wähler (FW) hätten kein eigenes Wahlprogramm. „Sie haben ausschließlich die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre kritisiert. Lösungsvorschläge gab es nicht“, so Alois Vogl jun. „Wir brauchen in der Zukunft weder eine starke Frau noch eine neue Kraft, sondern eine gute Zusammenarbeit“, schloss Vogl jun. seine Einführung.
Als eigene Ziele verkauft
Paul Roßberger legte eingangs dem „Schmierfink“, der seine Wahlplakate verunstaltet habe, nahe, mit ihm in Kontakt zu treten, falls er nicht zu feige dazu sei. In den letzten Wochen wurden bei den Wahlkampfveranstaltungen der UFB und der FW einige Aussagen getroffen, die nach Aussage von Paul Roßberger einer Richtig- bzw. Klarstellung bedurften. Es wunderte ihn, dass die UFB immer vor den Wahlen die gemeinsam erreichten als eigene Ziele verkaufe. Die UFB schmücke sich zu gerne mit fremden Federn, so Roßberger, der als Beispiele den Holzweg oder die Ehrenamtskartenausgabe nannte. Die Posten der Jugend- und Seniorenbeauftragten sowie Vereinskoordinatoren im Marktrat wurden bewusst jeweils an zwei Personen aus den verschiedenen Fraktionen vergeben. „Die Funktionsträger haben gemeinsam eine Menge realisiert“, attestiert der Redner. Das Leerstandsmanagement wurde zwar vom Landratsamt angestoßen, wurde jedoch von der Gemeinde selbst ausgearbeitet. Anfragen an die Häuslbesitzer sind bereits erfolgt. Dass die Lamer-Winkel-Zusammenarbeit beim Tourismus eine Idee der UFB ist, hatte Paul Roßberger anders in Erinnerung. „Dasselbe gilt, was die Besetzung der Leitung der TI betrifft“, fuhr dieser fort. Eine Förderung des Spielplatzes im Hirschenpark über Naturparkmittel sei nicht möglich. Paul Roßberger habe bereits eine Prüfung der Bezuschussung des gesamten Parks über die Dorferneuerung veranlasst.
Vieles wird schlecht geredet
An die Adresse der Freien Wähler Lam richtete der Bürgermeister die Feststellung: „Wir lassen uns unsere Gemeinde nicht schlecht reden!“ Die Baustellen seien bekannt und werden auch angegangen. Nicht so stehenlassen könne er die Aussage von Wolfgang Pilz, dass Lam von Neukirchen in Sachen Übernachtungen überholt wurde. Die Übernachtungen in Lam stiegen seit 2015 konstant und leicht an. 2019 hatte Lam 260 000 Übernachtungen, Neukirchen 244 000 und Bad Kötzting 230 646. Neukirchen wies nur bei den gewerblichen Übernachtungen etwas mehr aus. „Für die Erkenntnis, dass wir unser Osserbad in Schuss halten müssen, brauchen wir keinen Fachmann aus Bad Kötzting.“ Wolfgang Bergmann forderte, den Haushalt öffentlich einzustellen. Der komplette Etat werde seit Jahren auf der Internetseite unter „Bekanntmachungen“ zum Download bereitgestellt.
Die Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter vor sechs Jahren sei eine demokratische Abstimmung im Marktrat gewesen, wies der Redner die Kritik darüber zurück. Was nütze, wie gefordert, eine Stellvertreterin, die andere Prioritäten setzt, nämlich z. B. lieber den Fasching in Lohberg besucht als die Marktratssitzung in Lam. Ein weiterer Vorwurf der FW lautete, dass in der Gemeinde nur das Notwendigste getan wurde. Andersherum heißt das, dass die Gemeinde ihre Pflichtaufgaben erfüllt. Totgeschwiegen werde von den FW, dass die Schulden auf aktuell unter eine Million abgebaut wurden. Die größte freiwillige Leistung sei das Osserbad, das man sich leiste.
Von allen von Wolfgang Bergmann angesprochenen Themen sei nur ein einziger Lösungsansatz enthalten, nämlich, was die Familienförderung in Drachselsried betrifft. Diese wurde allerdings nicht richtig kommuniziert, sodass letztendlich leere Versprechungen gemacht wurden.
Ziele von CSU-BWV
Im Programm der CSU-BWV für die nächsten Jahre sei erneut versucht worden, das dringend Notwendige mit dem Wünschenswerten, vor allem auch leist- und finanzierbar, zu kombinieren. Die Zusammenlegung mit dem Wasserbeschaffungsverband zu einem Wasserversorger sei in greifbare Nähe gerückt. Es sind Löschwasserzisternen in Frahels und Engelshütt für die Feuersicherheit nötig. Die neue TI-Leiterin habe schon einiges bewegt. Eine Herausforderung sind zweifellos die drei Großveranstaltungen U-Trail, Camp Canis und 24h Trophy. Die Hauptplaner für die Sanierung der Grund- und Mittelschule sind beauftragt. Die Planungen laufen für die Gegenüberstellung zwischen Sanierung und Neubau. Weitere Gutachten z. B. bezüglich der Schadstoffe werden angefertigt. Die Vereine seien die Lebensadern in Lam und werden weiterhin bestmöglich gefördert. Es existiere auch ein lebenswertes Umfeld für die Senioren in Lam, das bereits vielschichtig Unterstützung erfährt. In Sachen Ökologie wolle man die Blühflächen ausweiten. Roßberger schwebe ein Bauernmarkt vor. Konzept und Kontakte sind in Arbeit – auch grenzüberschreitend mit Jana Dirriglova. Der Markt nutze das Mobilfunkförderprogramm für weiße Flecken. Wahrscheinlich werde ein Masten im Bereich Lambach aufgestellt. Das Osserbad laufe sehr gut. „Wir arbeiten derzeit ein Konzept zur Sanierung aus“, betonte der Redner. In den Gemeindewerken sei man gut aufgestellt und treibe die Erdverkabelungen und den Ausbau des Netzes für die Zukunft voran. Es werde untersucht, ob nicht auf den restlichen gemeindlichen Gebäuden eine PV-Anlage sinnvoll wäre.
Bei den Feuerwehren achte die Gemeinde darauf, dass diese modern ausgestattet sind. Wir müssen ein kommunales Förderprogramm auflegen, wo Interessenten für Leerstände eine Beratung erhalten, setzte Roßberger ein weiteres Ziel. Eine zusätzliche Attraktion für die Vereine und Feriengäste wäre die Reaktiverung des Heimatfestes. Zwischen den Feiertagen möchte Roßberger einen Wintermarkt ins Leben rufen.
Rückblick 2014-2020
Anbei der Rückblick des Bürgermeisters Paul Roßberger über die vergangene Legislaturperiode als PDF.
Mit Herzblut und Vollgas für Lam
1. Wahlversammlung der CSU-Bürgerliche Wählervereinigung mit Landrat Franz Löffler
Lam. Alois Vogl jun. hieß am Samstagabend zur ersten Wahlversammlung der CSU-Bürgerliche Wählervereinigung im Hotel „Zum Hirschen“ willkommen. Für die abgelaufene Periode konnte der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende feststellen, dass die Aufgaben erledigt wurden oder in Angriff genommen sind. Dabei senkte der Markt Lam den Schuldenstand auf unter eine Million Euro, was natürlich auch durch die gute Konjunktur bedingt war. Dafür bedankte er sich bei den Damen und Herren, die Verantwortung trugen, vor allem bei Bürgermeister Paul Roßberger, der einen Glücksfall für die Gemeinde darstelle.
„In den letzten sechs Jahren durfte ich als 1. Bürgermeister des Marktes Lam zusammen mit unseren Mitgliedern im Gemeinderat, den Mitarbeiter(inne)n des Marktes sowie mit den Partnern, die Zukunft der Marktgemeinde Lam aktiv gestalten“, begann der Rathauschef. Viele Projekte, durch die er im Anschluss einen umfassenden Streifzug unternahm, sind zum Nutzen für den Ort und seiner Bürger erfolgreich umgesetzt worden. Paul Roßberger betonte, dass er seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen wolle. „Ich bin mit Herzblut und Vollgas dabei, das Beste für unsere Heimat zu erreichen“, betonte er. In seinem Ausblick auf die nächste Legislaturperiode ließ Roßberger keine Zweifel aufkommen, dass dies kein Wunschkonzert wird. „Wir nehmen uns nur realistische und leistbare Ziele für die Gestaltung der Heimat vor“, machte der Redner klar. Die Sanierung der Grund- und Mittelschule mit rund 10 Millionen Euro, die mit 50 Prozent bezuschusst werde, schränke die Kommune sicherlich finanziell ein. Mittel- oder langfristig werde man sich damit intensiv auseinandersetzen, die Tourist-Infos im Lamer Winkel zusammen zu legen, und das Angebot zu vereinheitlichen. Wichtig sei ein positives „Tourismusbewusstsein“ der einheimischen Bevölkerung. „Es braucht ein noch stärkeres, gemeinsames Bekenntnis zur Destination“, ließ Paul Roßberger keinen Zweifel.
Für den geschlossenen Penny-Markt laufen Anfragen für einen Nachmieter. Die Fürstenzeche sei aktuell geschlossen. „Wir sind auf der Suche, diese Attraktion weiterhin am Leben zu erhalten“, informierte der Bürgermeister. Der Betriebsplan für das Besucherbergwerk sei mittlerweile auf den Markt Lam übergegangen. Es sind verschiedene Optionen im Gespräch. Man wolle obendrein die bestehenden Spielplätze erweitern bzw. erneuern. Ein Wirtshaus für junge Leute gebe es aktuell leider nicht. Gespräche seien nicht zum Positiven verlaufen. Ankreiden musste er die Aussage UFB, dass es ohne sie keinen Kinderfasching, keine Seniorenweihnachtsfeier und keine Ausflüge gäbe. Auch andere Vereine und Institutionen leisten jede Menge - aber ohne viel Aufhebens.
Paul Roßberger schwebe vor, in Lam in unregelmäßigen Abständen einen Bauernmarkt zu installieren nach dem Motto: Aus der Region für die Region. Im Bereich Lambach, Schmelz, Engelshütt und Buchetbühl gebe es weiße Flecken beim Mobilfunk. Es hat keiner der Anbieter Interesse an einem eigenwirtschaftlichen Ausbau. Es gebe 80 Prozent Förderung. Allerdings koste ein Mastbau zwischen 400.000 und 500.000 €. Zugesagt sei, dass Telekom 2020 den LTE-Ausbau beim bestehenden Standort realisiere. Im Bereich Lohberg sei mit einem neuen Masten zu rechnen, der die Sendeleistung in Lam auch etwas entlastet. Telefonica hatten letztes Jahr schon mitgeteilt, dass sie den Standort in Lam mit LTE aufrüsten. Mittlerweile habe die Bundesnetzagentur zugestimmt, dass die Sendeleistung der Mobilfunkmasten im Grenzgebiet „aufgedreht“ werden darf. Bisher war untersagt, mit den hiesigen Frequenzen ins Nachbarland zu strahlen. Ein weiteres Vorhaben sei ein Wintermarkt zwischen Weihnachten und Heilig-Drei-König, weil in diesem Zeitraum viele Gäste vor Ort sind. Sauer aufgestoßen sind Roßberger die Vorwürfe der UFB, dass deren Vorschläge im Gemeinderat regelrecht abgeschmettert wurden. Der Bürgermeister hatte sich die Mühe gemacht, die Anträge nachzuzählen. Es waren ungefähr 30, davon wurden 12 behandelt, abgearbeitet oder sogar umgesetzt. 11 waren aufgrund falscher Voraussetzungen nicht umsetzbar und sechs wurden abgelehnt. „Wir leben in einer Demokratie“, so der Redner. Darum sollte sich die UFB nicht immer in der Opferrolle sehen. Alois Vogl jun. lobte die tolle Arbeit des Bürgermeisters, der in den sechs Jahren vorausschauend gehandelt habe und in vorbildlicher Weise die Interessen des Marktes Lam vertrat.
„So mancher rede von Zielen, sage aber nicht, wie er sie realisieren möchte“, so Landrat Löffler. Das Spektrum eines kommunal politisch Verantwortlichen sei breit gefächert. Der Landratsposten, den er seit zehn Jahren ausfülle, sei offensichtlich sehr begehrt, wie die sechs Gegenkandidaten zeigen. Er respektiere dies, aber er stelle sich schon die Frage, wie der eine oder andere Kandidat mit der Komplexität dieses Amtes umzugehen vermag. Von den sechs Gegenkandidaten sei nur ein einziger in einem Kommunalparlament. Ein Selbstläufer ist Kommunalpolitik wahrlich nicht. Ein Landratsamt zu führen bedeutet auch, den Staatsauftrag zu erfüllen. Ein Landrat werde nahezu tagtäglich damit konfrontiert, im Interesse des Bürgers an den Rand des rechtlich Möglichen zu gehen.
Im Landkreis Cham wurde in den vergangenen Jahren viel auf den Weg gebracht, wie sogar Beobachter von außen attestieren. „Für das was man in der Vergangenheit geleistet hat, wird man in der Zukunft nicht gewählt“, weiß Löffler. Vielmehr wolle der Wähler wissen, welche Antworten man auf die Fragen der Zeit habe. Die Herausforderungen werden größer, weil die Welt ein Stück weit in Bewegung geraten sei. Er bemühe sich im Besonderen um zukunftssichere Arbeitsplätze. Die weltwirtschaftliche Situation wirke sich nämlich auch in der Region aus. „Mehr als 50 Prozent der Produkte, die bei uns im Landkreis hergestellt werden, verkaufen die Betriebe am Weltmarkt“, erläuterte Löffler. Falls man die Fachkräftequalifizierung nicht entsprechend vorantreibe, so dass die Firmen hochmoderne Produkte erzeugen können, werde es schwierig. Man müsse in der Produktkreation in Forschung und Innovation vorne mit dabei bleiben. Mittlerweile verfügt der Landkreis über ein digitales Gründerzentrum. „Wenn hochmoderne Entwicklung nur in den Ballungsräumen stattfindet, ist die Wertigkeit unserer Arbeit in Frage gestellt“, sprach Löffler Klartext. Nach der Krise bei Conti beriet man über alternative Technologien, die hier Fuß fassen können. „Warum sollen nicht wir ein Entwicklungspotential für das autonome Fahren haben?“, hinterfragte der Bezirkstagspräsident. Die Mobilität müsse neu überdacht werden. Die Elektromobilität wird nur ein Teil davon sein. Vom Rufbussystem ist der Landrat sehr überzeugt. Bestellverkehre, mit innovativen Systemen unterlegt, sei ein Weg der Zukunft. Der Landkreis verfüge bereits über zwölf Rufbuslinien, und wolle diese weiter ausbauen.
Natürlich beschäftigt den Landrat auch das Klima. Der Feriengast müsse auch ohne Schnee einen Erlebnisurlaub genießen können. Löffler habe deshalb im Landratsamt die Tourismus- und Naturparkabteilung zusammengelegt. Das regionale System zu stärken halte er insgesamt für absolut notwendig. Es herrsche eine Entfremdung vom Hersteller zum Verbraucher. Deshalb lege man an jeder Schule wieder einen Schulgarten an, damit die Wertschätzung der Produkte eine größere Rolle spiele.
Für eine zukunftsorientierte Infrastruktur gebe es ebenso Handlungsbedarf. Sieben Jahre Zeit vergeudete man am Gericht wegen der Umgehung von Lederdorn. Deshalb habe Ministerpräsident Söder ganz bewusst angemahnt, ein Beschleunigungsgesetz für große Infrastrukturprojekte zu erlassen. In Grafenwiesen zeichne sich eine Neuüberlegung ab. Ein großes K.o. Kriterium in der Umweltverträglichkeitsprüfung war, dass man die Natur zu massiv benutzen muss.
Franz Löffler ist den Gemeinden und dem Kreistag dankbar, dass sie den Weg mitgegangen sind, dass der Landkreis selber das Glasfasernetz mit 1600 Kilometern Länge baut. Beim Mobilfunk gibt es die unterschiedlichen Standards 3G, 4G und 5G. „Das autonome Fahren ist 5G-abhängig“, vermutet Löffler eine neue Dynamik und Wertschätzung dahinter. Die Trassenplanung für den Eigenbetrieb sei bereits erfolgt. Man befinde sich praktisch schon im Bau, weil die Gemeinden bereits Leerrohre verlegt haben. Nächster Schritt sei die Detailplanung und der schwierigste die Netzplanung. Man wolle im Frühsommer zu bauen beginnen.
Wer regionale Wertschöpfung ernst nehme, müsse die Erzeuger unterstützen. 7000 Hektar müssen die Waldbesitzer umbauen, damit aus der Monokultur widerstandsfähiger Wald wird. Einige Waldbauern sind darin aktiv, andere weniger.
„Wir verbrauchen jährlich im Landkreis 650 Megawatt Strom, davon werden 63 Prozent im Landkreis selber erzeugt“, rechnete der Landrat vor. Mittels Solarpotentialrechner könne jeder sein eigenes Dach ansehen und rechnerisches Potential ermitteln. Man nutze noch nicht einmal 10 Prozent der Dachflächen für Photovoltaik, obwohl sie geeignet wären. Die Kreiswerke können Entscheidungshilfen geben. Die erzeugte Menge soll nicht bloß dafür verwendet werden, um ins Netz einzuspeisen, sondern selbst verbraucht werden. Also sei die Speichertechnologie eine Notwendigkeit. Dafür werden 10 Prozent Zuschuss gewährt. Eine weitere Idee wäre, die Fotovoltaik besser mit den Biomasseanlagen zu verknüpfen.
Die Straßenböschungen seien ein Paradies für den Artenschutz. Der Bürger müsse allerdings akzeptieren, dass die Landschaft nicht mehr so aufgeräumt wirke. Gott sei Dank konnte man an den Lehrstühlen die Landarztquote einführen. Diese Leute verpflichten sich, später in einem unterversorgten Hausarztbereich tätig zu werden. Bei den Hebammen gab es ebenfalls einen Notstand, bis man sich traute, eine Koordinierungsstelle zu schaffen, die mit der Lamerin Daniela Lemberger besetzt wurde. Sie konnte die Zahl der Hebammen von 10 auf 16 steigern.
Die soziale Balance ist ein weiteres Anliegen. Im Landkreis gebe es 1.700 Flüchtlinge, über 700 sind in Arbeit oder Ausbildung. Die Bemühungen um Integration waren eine respektable Leistung. Das funktioniere nur mit ehrenamtlicher Unterstützung. „Ich bin guten Mutes, dass wir uns trotz der Herausforderungen vor der Zukunft nicht fürchten brauchen“, schloss Franz Löffler. Alois Vogl jun. stellte die Listenkandidaten vor. Mario Schmuderer nahm die Wahlaufklärung vor. (kli)
Zwei weitere Wahlveranstaltungen:
Am 08.02. um 19.30 Uhr beim Rösslwirt in Lam und am Aschermittwoch, 26.02., um 19.30 Uhr beim Postwirt in Frahels.
Paul Roßberger tritt wieder an - CSU-Bürgerliche Wählervereinigung nominiert ihren Bürgermeister
Als erste der insgesamt fünf Listen in der Marktgemeinde nominierte die CSU-Bürgerliche Wählervereinigung am Sonntagabend im Gasthof Stöberl ihre Kandidaten für die Kommunalwahl am 15. März. Gleichzeitig verständigten sich die Anwesenden darauf, Amtsinhaber Paul Roßberger erneut ins Rennen zur Wahl des Bürgermeisters zu schicken. Der 38-jährige Fliesenlegermeister ist damit nach UFB-Kandidatin Emmi Kollross der zweite Bewerber um dieses Amt.
In einem Rückblick listete Bürgermeister Paul Roßberger die zahlreichen realisierten Maßnahmen in den unterschiedlichen kommunalen Bereichen auf und belegte damit die positive Entwicklung der Marktgemeinde in den vergangenen sechs Jahren. „Für die abgelaufene Periode kann ich feststellen, dass die in unserem Wahlprogramm 2014 gestellten Aufgaben bis auf Kleinigkeiten erledigt wurden oder zumindest in Angriff genommen sind. Und das bei gleichzeitiger Reduzierung des Schuldenstandes auf unter eine Million Euro“, stellte er fest und machte klar: „Ich möchte weiterhin unserer Gemeinde dienen und als Bürgermeister die erfolgreiche Arbeit fortsetzen.“
Erledigte Aufgaben
Zu den erledigten Aufgaben zählte unter anderem die Umsetzung der gemeinsamen Tourismusregion Lamer Winkel, die Attraktivitätssteigerung im Kurpark samt sanitärer Anlagen, das Feuerwehrhaus Engelshütt, die Park+Ride-Anlage am Bahnhof samt WC, der Breitbandausbau – 800 Anwesen verfügen über mindestens 30 und mehr Mbit –, mehrere Straßensanierungen nach Prioritätenliste, viele große und kleinere Investitionen im Osserhallen- und Freibad hinsichtlich Ausstattung, Bausubstanz und Technik, die nahezu vollständige Verlegung der Strom-Oberleitungen unter die Erde, samt der nötigen Trafostationen, Investitionen in die Versorgungssicherheit wie auch die Technik der gemeindlichen Wasserversorgung. Die Zusammenlegung mit dem Wasserbeschaffungsverband rückt nun in greifbare Nähe.
„Alle diese Maßnahmen konnten durch die Nutzung von Zuschüssen und Fördermöglichkeiten ohne eine weitere Verschuldung realisiert werden, im Gegenteil, die ist sogar gesunken“, betonte das Gemeindeoberhaupt. Auch dies war ein Auftrag aus dem CSU-BWV Wahlprogramm 2014.
Ein weiterer Punkt war die Unterstützung der Arbeit der Vereine mit den Jugendlichen und deren zahlreiche Aktivitäten – bestes Beispiel hier sind Jugendfreizeitwochen und das Kinderfest. Rahmenbedingungen für die großen Arbeitgeber ebenso wie für alle Betriebe zu schaffen und damit Arbeitsplätze zu sichern, war ein Anliegen. Es konnte ein neuer Edeka-Markt eröffnet werden. Hinsichtlich der Bauplätze vertrat er nach wie vor die Ansicht „innen statt außen“, sprich neue erst zu erschließen, wenn vorhandene vermittelt sind. Das ehemalige Ulrichsheim habe mit der Seniorenresidenz eine sinnvolle Nachnutzung gefunden und auch im ehemaligen Gasthof Lamer Winkel gehe es nun dank Investor Mario Binder voran. Insgesamt sei das Angebot an Senioreneinrichtungen sehr gut.
Für bessere Transparenz der kommunalen Politik über die Presseberichterstattung hinaus gibt es inzwischen den Bürgermeisternewsletter, den bisher rund 40 Bürger abonniert haben.
Paul Roßberger ergänzte die Auflistung durch zusätzliche und zum Teil unvorhergesehene Maßnahmen: Anschaffungen für den Bauhoffuhrpark, PV-Anlage auf dem Rathaus, Bauhofplatzsanierung und Grünschnittsilo, erfolgreiche Teilnahme am Dorfwettbewerb, LED-Straßenbeleuchtung, Standesamt Lamer Winkel, Friedhofsmauersanierung, Anbau am Kinderhaus, digitales Bügerserviceportal im Rathaus, Ausbau der Offenen Ganztagsbetreuung und vieles mehr.
Was steht an?
„Wie werden kein Wunschkonzert veranstalten, sondern wollen uns realistische und finanzierbare Ziele setzen“, machte Paul Roßberger den Schwenk in die Zukunft. Ein großes Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung verschiedener touristischer Schwerpunkte – Digitalisierung, Zusammenarbeit im Lamer Winkel, Wandern –, um den positiven Trend der letzten Jahre fortsetzen zu können.
Als größte Maßnahme mit rund zehn Millionen Euro wird die Sanierung der Grund- und Mittelschule über mehrere Jahre beschäftigen, ebenso die Sanierung der AZV-Kläranlage. Der Breitband-Restausbau soll nach den Problemen mit M-Net nun zügig vorangehen. Neben Risse- und Flickstellensanierung soll weiterhin mindestens eine Ortsstraße im Jahr erneuert werden. Eine große Aufgabe bleibt das Osserbad – Dach, Technik und Attraktivität. Kontinuierlich erfolgen werden auch die Investitionen in die Strom- und Wasserversorgung sowie die weiteren Brückensanierungen. „Bei der Planung der Marktplatzsanierung kann ich noch keine konkrete Summe nennen, hier gilt es zunächst Fördermöglichkeiten abzuklären“, so der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang setzte er ein Hackschnitzelheizwerk für die Nahwärmeversorgung mit auf die Agenda.Zum Leerstandsmanagement soll ein kommunales Förderprogramm aufgelegt, der Mobilfunk weiter ausgebaut und das Heimatfest möglichst fest etabliert werden. „Es gilt unseren Ort weiter zu entwickeln, den guten Status quo in Sachen Grundversorgung zu erhalten, weitere Impulse zu setzen und unseren Ort nach vorn zu bringen“, schloss Roßberger.
Die 36 Wahlberechtigten stimmten in geheimer Wahl für Paul Roßberger als Bürgermeisterkandidat. Dieser dankte für das überwältigende Vertrauen mit den Worten: „Gehn wir’s an – gemeinsam für d’Lam“.
Alois Vogl jun. oblag es, die 22 Männer und sechs Frauen sowie die zwei Ersatzleute der Liste namentlich vorzustellen. Sie kommen aus allen Ortsteilen und verschiedensten Berufs- und Bevölkerungsgruppen. Die Aufstellung wurde ohne Einwände angenommen.
Listenkandidaten
1. Paul Roßberger, 38 Jahre, Fliesenlegermeister; 2. Konrad Kellner, 44 Jahre, Kfz-Mechaniker; 3. Andreas Vogl jun., 21 Jahre, Gast- und Forstwirt; 4. Daniela Lemberger, 37 Jahre, Kinderkrankenschwester; 5. Alois Vogl jun., 43 Jahre, Soldat; 6. Mario Schmuderer, 39 Jahre, selbst. Installateurmeister; 7. Ulrich Lemberger, 66 Jahre, Rentner; 8. Caroline Dachs, 38 Jahre, Zahnarzthelferin; 9. Josef Neumeier, 67 Jahre, Konrektor a. D.; 10. Rudi Stocker, 46, selbst. Steinmetzmeister; 11. Matthias Roider, 45 Jahre, Geschäftsführer; 12. Petra Fischl, 56 Jahre, Verkäuferin; 13. Karl Heinz Stöberl, 71 Jahre, Gastwirt; 14. Klaus Butz, 58 Jahre, Kaufmann; 15. Thomas Klingseisen, Maschinenbediener; 16. Kathrin Kuchler, 30 Jahre, Heilerziehungspflegerin; 17. Thomas Vogl, 50 Jahre, Qualitätsmanagement; 18. Martin Lohberger, 58 Jahre, Forstwirt; 19. Georg Schmid, 67 Jahre, Kaufmann; 20. Ulrich Billig, 59 Jahre, Schreiner; 21. Ingrid Vogl, 58 Jahre, Steuerfachwirtin; 22. Josef Lemberger-Frisch, 38 Jahre, Gastronom/Koch; 23. Johannes Neumaier, 35 Jahre, Forstwirt; 24. Robert Klingseisen, 52 Jahre, Metzgermeister; 25. Daniela Gleißner, 46 Jahre, Landwirtschaftsrätin; 26. Michael Schmalzreich, 27 Jahre, Depotleiter; 27. Reinhold Lerach, 53 Jahre, Montagearbeiter; 28. Gerhard Paulus, 73 Jahre, Pensionist; Ersatzleute: Ludwig Koholka, 50 Jahre, Bankbetriebswirt und Dagmar Reinhardt, 65 Jahre, Rentnerin
Bericht von Kötztinger Zeitung
Freitag, 27.04.2018 Jahreshauptversammlung mit unserem Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Hopp im Gasthof Stöberl
Jeden 1. Donnerstag im Monat CSU-Stammtisch
Aktion "Ramadama" am Samstag, 14.04.2018 ab 9:00 Uhr (Treffpunkt Bauhof)
Betriebsbesichtigung HuberMedia Gmbh
Donnerstag, 12.04.2018 um 19.00 Uhr am Gaberlplatz
Betriebsführung mit anschließendem Vortrag im Hotel zum Hirschen.