Ortsverband Immenstadt

Bürgerversammlung

Zukunft des Hofgartens

Die Rahmenbedingungen

 

Bürgermeister Nico Sentner eröffnete die Bürgerversammlung mit einer kurzen Einschätzung zur aktuellen Situation. Im Herbst des letzten Jahres ereilte die Stadt Immenstadt die Hiobsbotschaft, dass die Hofgarten-Stadthalle aufgrund eines Asbestbefundes geschlossen werden muss. In der Zwischenzeit hat die Stadtverwaltung Informationen gesammelt, welche Möglichkeiten die Stadt in Bezug auf den weiteren Umgang mit der Hofgarten-Stadthalle in Zukunft hat. Dabei ist es Stadtrat und Bürgermeister ein wichtiges Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger in den weiteren Entwicklungsprozess zum Thema „Zukunft Hofgarten-Stadthalle“ mit einzubeziehen.

Zunächst stellte Herr Christian Hörmann vom Beratungsunternehmen CIMA die Anforderungen an eine moderne Stadthalle vor. Städte in vergleichbarer Größe bieten so meist eine Stadthalle bis zu 800 Sitzplätzen, die für Abendveranstaltung sowie mehrtägige Kongresse genutzt werden. Entscheidend sei die Infrastruktur der Stadthalle sowie des Ortskerns, damit Synergieeffekte zu Gastronomie, Hotellerie, Handel und Kultur entstehen können.

 

Bisherige Nutzung und Defizit

 

Frau Lorenz verwies anschließend von Seiten der Stadtverwaltung auf die bisherige Nutzung der Hofgarten-Stadthalle. Meist blieben die Besucherzahlen knapp unter der 700 Personen pro Veranstaltung. Die Stadthalle wurde zuletzt für Konzerte, Theater, Prüfungen, Schulveranstaltungen und natürlich den Immenstädter Sommer genutzt, wobei der Hofgarten an 176 Tagen für rund 70 Veranstaltungen gebucht war. Etwa ein Drittel der Veranstaltung fand dabei ohne Einnahmen statt - das Defizit der Stadthalle beläuft sich auf rund 300.000€ jährlich.

Bürgermeister Nico Sentner verwies hinsichtlich der niedrigen Buchungs- und Besucherzahlen auf ein fehlendes Marketing für den Veranstaltungsort und die Schließung der integrierten Gastronomie hin. Mit einer funktionierenden Bewirtung und einer ansprechenden Bewerbung könnten wieder höhere Belegungszahlen erwartet werden. Der Stadtrat hätte sich mehrheitlich für den bisherigen Standort ausgesprochen und in seiner Klausurtagung eine möglichst flexible Nutzung diskutiert.

 

Weiteres Vorgehen und Zeitplan

 

Michael Gibbesch vom Architekturbüro Fischer & Gibbesch stellte die möglichen Vorgehensweisen für die Hofgarten Stadthalle vor. Grundsätzlich stehen sowohl Neubau als auch Sanierung zur Debatte, wobei Förderungen und Kosten eine entschiedene Rolle spielen.

Im ersten Schritt wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, in der klare Zielvorgaben, wie Größe, Gastronomie und Nutzung einer Neugestaltung des Veranstaltungsortes ausgearbeitet wird. Des weiteren werden Fördermöglichkeiten, Kosten, Standort und Verbundlösungen erörtert werden. Anschließend kann die Wahl einer Wettbewerbsform erfolgen, wobei ein Investorenwettbewerb, ein Architektenwettbewerb und eine Mehrfachbeauftragung zur Option stehen. Im Falle eines Investorenwettbewerbs werden Architekt und Investor gesucht, wohingegen ein Architektenwettbewerb lediglich einen Planer auslobt, der das bestmögliche Konzept einreicht. Zwischen allen Schritten sollen die Bürgerinnen und Bürger Immenstadts einbezogen und informiert werden.

Bürgermeister Nico Sentner betonte hierzu die Koppelung der Hofgarten-Anlage mit der Bauhofinsel. So könnten dort beispielsweise Wohnungen entstehen, um über einen Investor die Neugestaltung der Stadthalle zu finanzieren. Auch eine Kombination der Stadthalle mit Büroimmobilien ist denkbar, hier gebe es trotz der viel genutzten Homeofficelösungen eine große Nachfrage in der Immenstädter Innenstadt.

Anschließend an die Machbarkeitsstudie, einen Wettbewerb und an das Vergabeverfahren sollen im zweiten Quartal 2024 die Planungen begonnen und die Fördermittel beantragt werden. Der Beginn der Baumaßnahmen könnten so Anfang des Jahres 2026 erfolgen.

 

Update 28. April 2022

 

In der Sitzung vom 28. April beauftragte der Immenstädter Stadtrat die Verwaltung, eine Bedarfs- und Konzeptionsermittlung (36.320€ netto) in Zusammenarbeit mit der CIMA durchzuführen. Des weiteren wurde die Stadtverwaltung beauftragt, Angebote für eine Machbarkeitsstudie zu Abriss und Neubau der Hofgarten Stadthalle einzuholen.