Ortsverband Holzkirchen

Olaf von Löwis of Menar

Landrat

10 Fragen an unseren Landrat Olaf von Löwis zu seinen ersten 100 Tagen

1. Olaf, welches Thema hast du als neuer Miesbacher Landrat als erstes angepackt?

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes Miesbach kennenzulernen stand als erstes auf meiner Agenda. Parallel musste ich mich mit den Auswirkungen der Coronakrise auseinandersetzen (laufende Umsetzung der Allgemeinverfügungen). Noch als Bürgermeistersprecher vor meinem offiziellen Dienstantritt habe ich die Task Force „Tourismus und Gastronomie“ ins Leben gerufen, die auch weiterhin tagen wird.

2. Die Corona-Pandemie ist kurz vor deinem Amtsantritt ausgebrochen und dauert bis heute an. Welche Auswirkungen hatte es dies auf deine bisherige Amtszeit?

Corona bringt viele neue Herausforderungen auf personeller Ebene (Homeoffice, Belastung des Gesundheitsamtes) aber auch konkrete Probleme mit einzelnen Einrichtungen mit (z.B. Seniorenresidenz in Schliersee, Besuchersteuerung in Senioren- und Behinderteneinrichtungen). Zur Lösung der mit dem zunehmenden Tagestourismus einhergehenden Probleme installierte ich den Runden Tisch „Mountainbike“, der sich mit dem Verhalten der Menschen in der Natur und vor allem dem zunehmenden fließenden und ruhenden Verkehr auseinander setzt.
Es gibt Corona-bedingt viele zusätzliche Termine. Auf der anderen Seite finden viele Veranstaltungen – insbesondere an den Abenden und Wochenenden – nicht statt.

3. Du bist jetzt 100 Tage Miesbacher Landrat. Was sind die zentralen Themen deiner ersten Tage im Amt gewesen?

Die Themen Erweiterung der Wasserschutzzone, ÖPNV – Mobilität, Austausch mit der Landwirtschaft, Tourismus und Jagd waren ebenso Themenschwerpunkte in den ersten Tage und Wochen wie die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen (inkl. Teilnahme an Sitzungen) unserer Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen: Kreiskrankenhaus, Schweighof, VIVO, ATS, SMG, Tegernseebahn, Frischeküche. Ferner stand die intensive Beschäftigung mit der Entwicklung und den Chancen unserer Kreissparkasse auf der Agenda.

4. Eine private Frage: Welche Aufgabe gefällt dir persönlich an deinem Amt am besten?

Alle Kontakte mit Menschen, sowohl im Hause als auch externe Kontakte.

5. Kommen wir zu einem deiner zentralen Themen in unseren Landkreis: Wie geht der Landkreis die Verkehrs- und Mobilitätsproblematik an?

Wir setzen die Beschlüsse zur Umsetzung des Nahverkehrsplanes sowie zum MVV-Beitritt um (interne Abstimmungsgespräche, Teilnahme an den Sitzungen externer Partner, darunter Treffen mit der neuen bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Teilnahme am Lenkungskreis MVV-Erweiterung). 30-Minuten-Takt, einheitliche Systeme, befriedigende Fahrgastinfos und die Elektrifizierung sind weitere Ziele. Im Rahmen der ÖPNV-Optimierung werden on-demand-Systeme sowie der Einsatz kleinerer Busse angestrebt. Hinzu kommen Initiativen zur Lenkung des fließenden und ruhenden Verkehrs und nicht zuletzt der Ausbau des Radwegenetzes, z.B. Radverbindung Otterfing-Holzkirchen-Warngau-Waakirchen-Gmund.

Die Verkehrsproblematik lässt sich nicht in einem großen Wurf lösen, sondern es bedarf vieler wirksamer Schritte in gemeinsamer Abstimmung mit den übergeordneten Stellen und über die Landkreisgrenzen hinaus. Die fachliche Unterstützung unserer Verkehrsbehörde erfolgt durch die ATS und die SMG, die das Thema Mobilität intensiv bearbeiten.

6. Du hast Wahlkampf unter dem Credo “Näher am Menschen” gemacht. Was verstehst du darunter und wie setzt du das bei über 100.000 Landkreisbürgern um?

Mein Büro sorgt dafür, dass die Anfragen der Bürgerinnen und Bürger bearbeitet und beantwortet werden. In besonderen Fällen führe ich direkte Gespräche und bin auch – soweit es mein Terminkalender erlaubt – im Außendienst unterwegs, um mir einen persönlichen Eindruck über einzelne Maßnahmen bzw. Konfliktbereiche zu verschaffen und Lösungen zu erarbeiten. Die nun angestoßene Erarbeitung eines modernen Leitbildes für das Landratsamt gehört ebenfalls zu den Maßnahmen im Sinne von „Näher am Menschen“.

7. Bleibt das regionale Krankenhaus bestehen?

An mir soll es nicht liegen!

Der Erhalt unseres Krankenhauses in kommunaler Trägerschaft liegt mir sehr am Herzen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen werden Strategien entwickelt, um unser regionales Krankenhaus zu erhalten. Die Zukunft des Krankenhauses hängt aber auch von äußeren Umständen ab. Das Gesundheitssystem ist nicht nur komplex, sondern leider auch sehr kompliziert. Ziel ist, die Attraktivität und die Wirtschaftlichkeit unseres Krankenhauses zu verbessern.

8. Die Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise trifft unsere lokalen Unternehmen schwer. Was macht der Landkreis Miesbach, um die lokale Wirtschaft zu fördern und zu unterstützen?

Wir versuchen, bürgerfreundlich aufzutreten und nutzen die sehr gute Arbeit unserer Standortmarketinggesellschaft (SMG). Hier bewährt sich auch eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband des Landkreises und nicht zuletzt die vorbildliche Arbeit unserer Kreissparkasse. Hinzu kommt meine gute Vernetzung in die „höhere“ Politik. Mein Ziel ist die Optimierung der Leistungen für die Menschen in unserem Landkreis und damit auch der Unternehmer durch eine aus den vorhandenen Instrumenten und Institutionen hervorgehende „Kreisentwicklungsgesellschaft“. Diese soll eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen gewährleisten.

9. Bevor du Landrat wurdest warst du sechs Jahre der Holzkirchner Bürgermeister. Wie hat sich dein Leben dadurch verändert und wie viel Holzkirchner Blut steckt noch in dir?

Die Erfahrungen aus dem Amt des Holzkirchner Bürgermeisters helfen mir sehr, die Herausforderungen im neuen Amt bewältigen zu können. Die Vielfalt der Aufgaben für einen ganzen Landkreis empfinde ich als sehr motivierend. Dazu kommt die Führung der über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt und die Übernahme der Verantwortung auch für die vielen Beschäftigten der Tochterunternehmen. Es fiel mir nicht leicht, mich auf das Wagnis der Landratskandidatur einzulassen, weil ich außerordentlich gerne Bürgermeister in Holzkirchen gewesen bin. Holzkirchen ist meine Heimat, ich trage Holzkirchen stets in meinem Herzen.

10. Wie kann man dich als Landrat kontaktieren?

Email: landrat@lra-mb.bayern.de
Telefon: 08025 7041000