Artikel vom 14.09.2018
CSU Hirschau
Besuch MdL Seidenath+MdL Schwartz Solitäre Tagespflege St. Barbara
„Beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat man bisher vorrangig an Betreuungseinrichtungen für Kinder gedacht, zu selten an solche für Senioren. Der Ausbau des Tagespflege-Angebots für diesen Personenkreis ist dringend geboten.“
Klartext zur Situation der pflegenden Angehörigen wie der Pflegebedürftigen sprach MdL Bernhard Seidenath, gesundheits- und pflegepolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, bei seinem Besuch in der Solitären Tagespflege St. Barbara, der ersten im Landkreis. MdL Harald Schwartz hatte zu dem Besuch eingeladen.
Gut acht Wochen nach Eröffnung der Einrichtung, in der bis zu 18 Tagesgäste betreut werden können, zog Birgit Seidl eine positive Bilanz. Die Auslastung liege bereits bei ca. 70 Prozent. Die bisherigen Gäste seien überwiegend in die Pflegegrade 2 bis 4 eingestuft. Der Großteil habe seine Buchungstage auf die komplette Woche ausgedehnt. Die Senioren, denen ein Fahrdienst zur Verfügung steht, kämen aus Hirschau und Gemeinden im Umkreis von 20 Kilometern. Von Montag bis Freitag werde ihnen zwischen 7.30 und 16.30 Uhr eine Vielfalt an Aktivitäten angeboten, z.B. Gymnastik, Gedächtnistraining oder gemeinsames Backen und Kochen. Einmal im Monat gebe es eine Singstunde mit der Klangbrettgruppe.
Bürgermeister Falk sah in der Solitären Tagespflege das i-Tüpfelchen auf das breite Angebot an Senioren- und Betreuungseinrichtungen mit Sozialstationen, Pflegeheim und das Betreute Wohnen in Hirschau. Dass man so gut aufgestellt sei, verdanke man Klaus Conrad und seiner 2,5-Mio.-Spende für die Projekte.
MdL Schwartz gratulierte den Hirschauern zu ihrem neuesten Pflegeprojekt. Offenbar bestehe auch im ländlichen Raum Bedarf für eine derartige Einrichtung. Sie bringe Entlastung für die pflegenden Angehörigen und erspare den Pflegebedürftigen eine Heimunterbringung. Beides bekräftigte MdL Seidenath. Er unterstrich, dass drei Viertel aller Pflegebedürftigen von Angehörigen betreut werden. Rund 11 Prozent müssten für diese Aufgabe ihren Job aufgeben. Es sei ein Trend erkennbar, dass die Tagespflege auch an Wochenende nachgefragt werde. Sie ist nach den Worten von Birgit Seidl bisher nicht angedacht. Allerdings werde man die Einrichtung an den vier Adventsamstagen zu öffnen. Nicht denkbar sei die von MdL Seidenath angesprochene, in Ballungszentren nachgefragte Einführung der Nachtpflege. Dafür fehle es schon an Räumlichkeiten.