Artikel vom 24.01.2022
Christian Büttel
Kommentar zur Ansiedlung
Mit viel Interesse verfolge und beteilige ich mich bei der Diskussion um die Ansiedlung der Frischemanufaktur. Als klarer Befürworter versuche ich auch im Gespräch mit Bürgern meine/unserer Argumente an die Frau und den Mann zu bringen. Dabei bin ich erschrocken über so manchen Mangel an Kompromissbereitschaft oder Offenheit für Argumente und Fakten.
Ganz im Gegenteil ich vermisse gerade von den eingefleischten Gegnern das Fairplay, welches zu jeder politischen Diskussion gehört. Ich finde es gefährlich und bedenklich, wenn uns als Marktgemeinderäte unterstellt wird, dass die Fachleute gekauft und die Gutachten aus Gefälligkeit zu unseren Gunsten abgegeben werden. Solche Ansichten stellen ja jegliche Entscheidung unseres Gremiums aus der Vergangenheit und auch für die Zukunft in Frage. Es gilt nach wie vor, dass die Fach- und Planungsfirmen mit objektivem Blick und Wissen unsere Planungsabsichten verfolgen. Von einem „Wegwägen“ der Einwände, wie es in einer Stellungnahme der „Gegner“, geheißen hat kann nicht die Rede sein. In den Auslegungsphasen werden die Träger öffentlicher Belange, u. a. Naturschutz, Emissionsschutz etc. und im Übrigen auch jeder Bürger aufgefordert Stellungnahmen abzugeben, falls es Bedenken gegen Planungsabsichten gibt.
Meine Motivation für die Ansiedlung:
Es klingt zwar abgedroschen aber der Ausspruch „gegessen wird immer“ hat für mich das größte Gewicht. Ein Unternehmen aus dem Lebensmittelbereich ist doch das krisensicherste, was uns in Hirschaid passieren kann. Und die Kritik, dass hier (zu)viel Fleisch verarbeitet wird, kann ich nicht gelten lassen. Das Produktsortiment von EDEKA und Co. ist doch nur das Spiegelbild des Kaufverhaltens der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel. Ändert sich die Nachfrage für fleischhaltige Produkte, dann wird auch die Produktion in der Frischemanufaktur sich entsprechend anpassen. Es ist naiv zu glauben, dass eine Verhinderung der Ansiedlung in Hirschaid den Fleischkonsum insgesamt beeinflussen wird.
Von Christian Büttel