Artikel vom 01.07.2022
102 Jahre Musikkapelle u. Bezirksmusikfest
Das Fest der Feste in der Region
Die ursprüngliche Planung war es, das 100-jährige Jubiläum der Musikkapelle Groß- und Kleinweil im Jahre 2020 abzuhalten. Die Corona – Pandemie legte die Planung für dieses Event jedoch über zwei Jahre lahm. Im Jahre 2022 wartete man zunächst mit Bangen, ob dieses Fest stattfinden konnte oder nicht. Im Vorfeld musste einiges organisiert gebucht und abgeklärt werden. Darunter zählen Brauerei, Bierzelt und Festwirt. Das ursprünglich angedachte Veranstaltungsprogramm musste nicht nur vorbereitet, sondern auch aufrechterhalten werden und bleiben. Auch die Einladung der diversen Vereine, Musikgruppen und Trommlerzüge bedurften einer grundsoliden Planungsphase, einhergehend mit der Platzwahl für die Abhaltung der Heiligen Messe.
Der musikalische Höhepunkt der Festtage dürfte wohl am Sonntag, 15.05.2022, gewesen sein, als mit dem Bezirksmusikfest 2022 sage und schreibe 72 Gruppierungen ihr Stelldichein in Großweil gaben und damit das bestens organisierte und witterungsbedingt mit Rötlstoa als Hausberg und Herzogstand und Heimgarten im Hintergrund eine traumhafte Kulisse für das Ereignis boten. Nichts destotrotz waren alle weiteren Veranstaltungstage ebenfalls jeweils weitere Höhepunkte.
Begonnen hat die Veranstaltung am Donnerstag, 12.05.2022, durch die Versammlung vor dem Gasthaus Zur Loisach mit einer Musikdarbietung und dem anschließenden gemeinsamen Festzug zum Festzelt. Gestartet wurde das Ganze durch Böllerschüsse der ortseigenen Kanoniere, begleitet von einer Vielzahl an teilnehmenden Bewohnern der gesamten Gemeinde.
Schon der erste Abend bereitete dem Festwirt einen gehörigen Umsatz, welcher nur durch das schnelle Eingreifen der Mitglieder von örtlichen Vereinen, den Verantwortlichen der Musikkapelle und vielen weiteren Helfern gesichert werden konnte. Das Bier floss in Strömen, der Himmel strahlte weiß blau und nach zwei Jahren Pandemie freute sich jeder über so einen gelungenen Festabend.
Der Freitag war schließlich der Jugend und den jung gebliebenen gewidmet mit den „Festbänklern“, das Zelt war entkernt von Biertischgarnituren. Die vorgesehenen flüssigen Nahrungsmittel waren nahezu aufgebraucht und bedurften einer baldigen Nachlieferung. Mit prompten Lieferungen seitens der Brauerei bestanden keine Engpässe. Auch am Samstag war das Festzelt wieder bis auf den letzten Platz gefüllt, diesmal mit Bestuhlung. Was allen Besuchern auffiel, war das hohe Aufkommen an Trägern der originalen bayerischen Tracht.
Der Sonntag als Hauptfesttag begann mit einem Weckruf mittels drei Salutschüssen von den Großweiler Kanonieren um 7 Uhr, anschließend bewegten sich die Teilnehmer des Kirchenzuges zur Feldmesse, die an einem sehr schön gelegenen idyllischen Platz im Ortsteil Kleinweil mit Blick auf unseren extra aufgebauten Altar – im Hintergrund unsere heimischen Berge – stattfand. Ein imposantes Bild gaben die etwa 40-50 Musik- und Kindergruppen ab, die an dem Gottesdienst teilnahmen.
Im Anschluss marschierte man ins Festzelt, wo bis zum Festzug weitere Gruppierungen eintrafen. Am Nachmittag steigerte sich die Zahl der Teilnehmer auf etwa 3.000 Mitwirkende. Noch bevor der Abend richtig begonnen hatte, wurde das Essen knapp, flüssige Nahrung war reichlich vorhanden. Selbst Petrus hatte ein Einsehen mit den irdischen Feierlichkeiten und ließ lediglich an manchen Abenden einen abkühlenden kräftigen Schauer herniederrieseln. Dies konnte die gut gelaunte Stimmung aber nicht trüben.
Manch Zeitgenosse wurde von diesen Schauern jedoch überrascht und fiel mit seiner kostspieligen Tracht so in den aufgeweichten Untergrund, dass ihm nur durch starke äußerliche Wassereinwirkungen wieder zu neuem Glanz verholfen werden konnte. Das „blaue Auge“ konnte durch diese Reinigungsart jedoch nicht entfernt werden.
Auch am blauen Montag war es wieder ein Fest der Superlative, das Bierzelt gerammelt voll, Essen ausreichend, Getränke wie immer in großen Mengen, musikalische Unterhaltung vom Feinsten, Stimmung am Höhepunkt und auch der Barbetrieb ließ wie auch sonst, keine Wünsche offen. Ein Ende fand auch dieser Abend erst weit nach Mitternacht, um nicht zu sagen: „Der Morgen graute schon.“
Nach dem letzten Tag kamen die härtesten Tage überhaupt für alle Mitwirkenden bzw. Helfenden nach knapp einer Woche im Volleinsatz für Bewirtung, Ausschank, Organisation und Zeltwache stand nun der Rückbau des Festzeltes und des dazugehörigen Umfeldes auf dem Programm. Doch auch diese Aufgabe wurde innerhalb weniger Tage von den Verantwortlichen und ihren Helfern mit bestem Wissen und Gewissen bravourös erledigt. Den krönenden Abschluss fand die großartige Veranstaltung in einem Helferfest am 11.06.2022 am Trachtenheim in Großweil mit einem extra zur Verfügung gestellten Weißbieranhänger der Brauerei „Andechs“ und einer hervorragenden Verpflegung seitens der Metzgerei „Pfleger“ aus Kochel für die etwa 120 daran teilnehmenden Personen.