Artikel vom 10.11.2021
Schädling jetzt auch in Großweil
Der Buchsbaumzünsler
Zum Ende des Sommers 2021 ist er nun auch in Großweil angekommen, der Buchsbaumzünsler: Sehr ärgerlich und zudem äußerst schwierig in der Bekämpfung!
Aber erst einmal zum Schadbild:
Über einen kleinen unscheinbaren Falter (weiße braun geränderte Flügel) verbreitet sich der Zünsler, der ausschließlich den Buchsbaum befällt. Der Falter legt seine Eier an den Blattunterseiten ab, bereits besiedelte Büsche meidet er. Daraus entwickeln sich nach kurzer Zeit gefräßige Raupen, die es auf die Blätter und die Rinde vom Buchs abgesehen haben. Bis zu vier Generationen können es in einem Sommer werden. Alle zwei bis drei Monate wächst so eine neue Generation von Raupen nach. Der Falter ist von März/April ab 7° C den ganzen Sommer über tätig. Die letzten Raupen im Jahr verpuppen sich so, dass sie den Winter in gut geschützten Kokons im Busch oder seiner Nähe schadlos überstehen. Ein Befall ist leicht an den abgefressenen Blättern, den Kotbröseln und den Gespinsten im Buchsbaum zu erkennen. Es kann bis zum kompletten Kahlfraß und dem Verlust der Pflanze kommen.
Eine Bekämpfung ist äußerst schwierig.
- Die Falter kann man durch Netze zwar abwehren oder mit Geruchsfallen anlocken.
- Auch Gift gibt es, meist aber nicht insektenfreundlich.
- Ein Absammeln ist fast aussichtslos, da die Raupe gut getarnt ist (grün mit schwarzen Punkten und weißen Borsten) und sich bei Gefahr ins Innere des Buchs zurückzieht.
- Das Absprühen mit einem Hochdruckreiniger ist dabei am Erfolgversprechendsten. Zu beachten ist aber, dass eine Folie hinter und unter dem Busch ausgebracht werden sollte, um die ausgespülten Raupen dort aufsammeln zu können.
- Auch eine Wärmebehandlung einzelner Büsche kann zum Erfolg führen. Dazu packt man den Busch an einem sonnigen Tag in eine schwarze Folie dicht ein und wartet bis im Inneren eine Temperatur von gut 50° C erreicht wird.
Auch haben einheimische Vögel die asiatischen Raupen langsam auch auf ihrem Speisezettel. Durch die Giftigkeit vom Buchs lag die Befürchtung nahe, dass sich die Raupen mit diesem Gift erfolgreich gegen Fressfeinde schützen können. Die Vögel sind aber scheinbar immun dagegen. Auch Wespen und Ameisen finden langsam Gefallen an den Raupen. So dass man in einem eher naturbelassenen Garten im Kampf gegen dem Zünsler eher Unterstützung durch Fressfeinde finden dürfte.
Falls man sich entschließt, den Kampf gegen den Zünsler aufzugeben, trägt man zur weiteren Verbreitung dieser invasiven Raupen bei. Sinn macht es letztlich nur, den ganzen Busch mit samt den Raupen und Eiern zu entsorgen. Dies sollte jedoch nicht über die Biomüll-Tonne oder Grüngut-Sammelstellen geschehen, sondern über die Restmülltonne bzw. in Säcken verpackt dem Sperrmüll (der Verbrennung) zugeführt werden.
In Großweil dürften nahezu alle Buchse befallen sein. Beispielsweise war dies auch an der Einfassung am Kriegerdenkmal so. Dort wurde der Buchs -wie auch anderswo- zwischenzeitlich schon entfernt.