Artikel vom 20.08.2022
Besuch der GKA in Elsenfeld:
Wir gehen den Themen "Geruch" und "Erweiterung" auf den Grund
Liebe Elsenfelder, Rück-Schippacher und Eichelsbacher!
Nach Anfragen von Anwohnern, die zeitweise unangenehme Gerüche von der Gemeinschaftskläranlage (GKA) in Elsenfeld wahrnahmen, baten wir dort um einen Ortstermin, um dieses Anliegen ansprechen zu können und uns über die Erweiterungspläne der Kläranlage zu informieren.
So besuchten wir vor etwa zwei Wochen mit einer Kleingruppe die GKA in Elsenfeld. Mit dabei waren Bürgermeister Kai Hohmann, Altbürgermeister Helmut Oberle, als Vertreter der CSU-Fraktion Andreas Hohm, weitere CSU-Mitglieder und interessierte Bürger.
Der Betriebsleiter der GKA, Herr Markus Specht, nahm uns in Empfang und ging auch gleich am Anfang auf unser Hauptanliegen ein. So wäre das Problem der Geruchsentstehung nicht neu und selbstverständlich der Geschäftsleitung bekannt. Man versuche hier immer Lösungen zu finden und daran zu arbeiten, um eine Verbesserung zu erzielen. Denn das eigentliche Problem ist nicht die Kläranlage selbst, sondern der übrig gebliebene Klärschlamm, der nicht immer zeitnah abtransportiert werden kann. So berichtete Herr Specht, dass sie trotz der eigenen Klärschlammverwertungsanlage im ICO (Industrie Center Obernburg) noch auf die Teilverwertungen im Kohlekraftwerk angewiesen sind, das den Klärschlamm abnimmt und verwertet. Es war auch schon der Fall, dass die LKWs geladen waren und gerade den Hof verlassen wollten, als der Anruf kam, sie dürften diese Woche nichts mehr anliefern. Daher kommt es in manchen Wochen dazu, dass der Klärschlamm vor Ort verweilen muss, bis er abgerufen wird, um schlussendlich thermisch verwertet zu werden. Sobald dieser nach einer gewissen Lagerungszeit anfängt zu reagieren, entstehen leider auch die unangenehmen Gerüche, die dann je nach Windrichtung und klimatischen Verhältnissen ins Wohngebiet und Gewerbegebiet verteilt werden können. Man hoffe, dass dies in Zukunft nicht mehr so oft der Fall sein werde und bitte daher alle Bürgerinnen und Bürger um etwas Nachsicht.
Im Anschluss bekamen wir von Herrn Specht eine Führung über das Gelände und wurden über den Ablauf der Abwasserreinigung und Klärschlammverwertung informiert. Dabei konnten wir uns einen Überblick verschaffen, wie und wo die Erweiterung der Kläranlage stattfinden soll. Geplant ist, dass bis ca. 2024 noch ein 4. Belebungsbecken (hier zersetzen Bakterien noch feines Biomaterial im Wasser) und ein 4. Nachklärbecken gebaut werden. Dadurch könnte man dann das Abwasser der angeschlossenen 18 Mitgliedsgemeinden des ZV AMME und des ICOs getrennt behandeln. Es werden durch die Trennung zwei Abwasserströme entstehen. Diese ermöglichen es dann, ein phosphathaltiges Abwasser aus den Gemeinden und einen zinkhaltigen Strom aus dem ICO zu behandeln. Aufgrund dessen könnte man bei der Klärschlammverbrennung ein besseres Recyclingergebnis erhalten. So würde der jetzige Zinkanteil im Klärschlamm durch die Erweiterung aufkonzentriert und nicht abkonzentriert werden. Da am 03.10.2017 die neue Klärschlammverordnung in Kraft trat und der Gesetzgeber durch die Neufassung zur Rückgewinnung des Phosphors aus Klärschlämmen und Klärschlammaschen verpflichtet hat, kommt man auch zukünftig dieser Anforderung nach.
Durch die Erweiterung der Kläranlage können dann alle dem AMME angehörigen 18 Gemeinden ihr Abwasser ins Elsenfelder Werk einleiten sowie angeschlossene Industriebetriebe ihre Abwassermengen erhöhen. Herr Specht betonte, dass es eine gute Entscheidung in der Vergangenheit war, die Kläranlage in Kooperation aus Kommunal und Industrie zu errichten. Denn nur so konnte man den Abwasserpreis zum größten Teil über die Jahre stabil halten bzw. wesentlich günstiger reinigen.
Wir möchten uns nochmals auf diesem Weg bei Herrn Specht für die ausführliche und sehr informative Führung bedanken. Besonderer Dank geht natürlich an die Geschäftsführer Herrn Lutz Dümmel und Herrn Harald Weiß, die die Besichtigung überhaupt erst ermöglicht haben.
VIELEN HERZLICHEN DANK!
Ihre CSU-Elsenfeld
(Bild v.l.: Helmut Oberle, Heinrich Stehlik, Kai Hohmann, Andreas Hohm, Emil Schuck, Ursula Schultz, Melanie Scholz, Helmut Euler, Markus und Louie Specht.)