Artikel vom 06.07.2020
Bericht - Echinger Forum 07-2020 - CSU Eching
Huberwirt kauf


Liebe Leserinnen und Leser, die Gemeinde hat nun den Huberwirt in der Ortsmitte gekauft, ein Erwerb, der bereits im alten Gemeinderat diskutiert und nun im neuen Rat vollzogen wurde.
Die Gemeinde kauft also ein lange genutztes Hotel, das nicht mehr in Betrieb ist, nur um den Grund nutzen zu können, wobei sie noch nicht weiß, wofür. Was könnte da wohl schiefgehen?
Zuerst hat die Gemeinde nun ein leerstehendes Hotel mit Restaurant in ihrem Besitz. Wie langwierig es sein kann, für einen Gastronomiebetrieb einen Pächter zu finden, hat die Gemeinde über viele Jahre mit der Gaststätte im Bürgerhaus erlebt. Die Lehre aus dieser Pächtersuche ist nicht nur, dass gute Pächter schwer zu finden sind, sondern auch, dass kostenintensive Umbaumaßnahmen durchaus Voraussetzung für eine erfolgreiche Pächtersuche werden können. Wenn diese nicht nur in der Restauration, sondern auch im Hotelbetrieb fällig werden, werden sie bestimmt nicht billiger.
Sollte man keine Pächter finden, besitzt die Gemeinde ein leerstehendes Gebäude in zentraler Ortslage. Will man es nicht verfallen lassen, fällt Unterhalt ohne Einnahmen an, bis man dann irgendwann den Abriss des teuer erworbenen Hotels auf Kosten der Gemeinde vornehmen muss. Eine Umnutzung oder Neugestaltung des Areals kann aber erst erfolgen, wenn die Entscheidung über die künftige Nutzung da ist, die rechtlichen Möglichkeiten dafür gegeben sind und auch die Finanzierung steht.
Und nun bleibt die Frage, wofür? Sicher ist es attraktiv, als Gemeinde möglichst viele Grundstücke an zentraler Stelle selbst zu besitzen. Zwingend nötig ist es aber nicht. Auf dem Weg des Planungsrechts kann die Gemeinde, auch ohne Eigentümerin zu sein, Einfluss auf die Gestaltung nehmen. Dabei ist es auch nicht so, dass private oder gewerbliche Eigentümer per se kein Interesse hätten, einen attraktiven Standort zu gestalten. Sinn macht das Ganze ja wirklich nur, wenn damit eine Belebung der Ortsmitte gelingt. Allein um wie auch immer geartete Nutzungen in Verbindung mit Rathaus, ASZ oder VHS zu entwickeln, braucht man kein Filetgrundstück in zentraler Ortslage.
Zu bedenken ist dabei auch, dass der Huberwirt zwar unmittelbar ans Rathaus grenzt, dieses aber gerade erst komplett umgebaut wird und damit vorerst nicht erweiterungsbedürftig sein sollte. Zum ASZ gibt es dagegen keine direkte Verbindung, weshalb auch die Formulierung vom Lückenschluss seitens der Gemeinde etwas verwundert. Und wenn man wirklich eine Neugestaltung des ganzen Areals plant, dann braucht man neben Zeit und guten Ideen vor allem eines: Nämlich viel Geld, das man dann für nichts anderes mehr ausgeben kann.
Fazit: Die Gemeinde geht ein hohes finanzielles Risiko mit zweifelhaftem Nutzen ein. Offenbar hat die Ratsmehrheit Sorge, dass die Gemeinde zu viel Geld hätte und will dieses vermeintliche Problem schleunigst lösen.
Simon Schindlmayr
Liebe Echingerinnen und Echinger, die CSU wünscht Ihnen erholsame Sommerferien, genießen Sie den Sommer und bleiben Sie gesund!