Artikel vom 19.07.2023
Bürgerstammtisch
Junge Listenkandidaten der CSU stellen sich in Ainring vor
„Konservativ sein heißt ja nicht altbacken sein“
Die CSU Ainring lud zu ihren Stammtisch „60 Minuten Politik“ die beiden jungen Listenkandidaten Franziska Böhnlein (Landtag) und Lukas Niederberger (Bezirkstag) ein, damit sich diese der Öffentlichkeit präsentieren konnten.
Ortsvorsitzender Bernhard Dusch freute sich über das rege Interesse der Mitglieder und der Öffentlichkeit, die der Einladung in das TuS-Heim in Mitterfelden gefolgt waren. Zu Beginn bat er beide Kandidaten, sich kurz vorzustellen, ehe er in die Fragerunde überleitete. Franziska Böhnlein ist 28 Jahre alt und kommt aus Berchtesgaden, wo sie Gemeinderätin und Jugendreferentin ist. Entsprechend bereitet ihr gerade die kommunale Jugendarbeit viel Freude. „Mein Wunsch ist es, Kinder und Jugendliche zu motivieren, ihnen aufzuzeigen, dass es sich lohnt, zu arbeiten und für etwas einzustehen“, so beschreibt die Kandidatin ihren Antrieb. Als gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau kennt sie zudem die Herausforderungen in der Unternehmerschaft und will deren Sichtweisen in die Politik einbringen. „Wir müssen vor allem wieder Lust auf Investitionen machen“, sagt sie.
Auch Lukas Niederberger setzt sich für eine praxisbezogene Politik ein. Der 27-jährige Holzbauingenieur kommt aus Schneizlreuth, wo er ebenfalls im Gemeinderat die Jugendthemen vertritt. Er engagiert sich ehrenamtlich in zahlreichen Vereinen und da der Bezirk unter anderem für Kultur und Brauchtum zuständig ist, will er sein Wissen dort einbringen.
Zu Beginn der Diskussion fragte Bernhard Dusch, warum sich die beiden für die CSU entschieden hätten. Franziska Böhnlein hat sich tatsächlich bei mehreren Parteien umgesehen, aber in der CSU sowohl eine große inhaltliche Übereinstimmung als auch eine angenehme Atmosphäre unter den Mitgliedern festgestellt. „Hier wird nicht nur über Probleme gesprochen, sondern an Lösungen gearbeitet“, so die Berchtesgadenerin. Auch für Lukas Niederberger kam nur die CSU infrage, wenn er Verantwortung vor Ort übernehmen will. „In der Junge Union und der CSU können wir anpacken und etwas voranbringen“, sagte er.
Eine breite Debatte fand darüber statt, wie denn die Union von dem miserablen Abschneiden der Ampel-Parteien in Berlin profitieren könne. Für beide Kandidaten ist klar, dass die CSU die Partei sein muss, die für die Menschen da ist und auch eigene Fehler eingestehen muss, „nur dann bleiben wir auch glaubwürdig und können den Kurs korrigieren, ohne als Fähnchen im Wind dazustehen“, wie es Lukas Niederberger ausdrückte. Das gelte im Besonderen bei der Flüchtlingspolitik. „Bestimmt haben wir nicht alles richtig gemacht, aber umso wichtiger wäre es jetzt, Regeln aufzustellen, wer kommen und bleiben darf und diese müssen auch durchgesetzt werden.“ Dem konnte Franziska Böhnlein nur beipflichten, betonten aber auch die Wichtigkeit von Arbeitsmöglichkeiten. „Wer schnell in Arbeit kommt und einen festen Tagesablauf hat, der kommt gar nicht erst auf dumme Ideen.“ Für diese Position ernteten die Kandidaten viel Zustimmung unter den Gästen.
Zuletzt fragte Bernhard Dusch, wie es den beiden wohl gelingen könnte, im Falle einer Wahl, nicht im politischen Betrieb abzustumpfen. Während Franziska Böhnlein sich als „echten Sturkopf“ bezeichnete, der niemals aufgibt und sich durchbeißen kann, sagte Lukas Niederberger, es käme vor allem darauf an, sich immer wieder neu motivieren zu lassen, denn schließlich ginge es darum, das Beste für die Heimat zu machen.
Bernhard Dusch dankte den beiden für ihre Zeit mit einem kleinen Präsent.