Artikel vom 29.04.2025
CSU in Aktion
Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim zu Gast

Kommunen beidseits der Saalach vor großen Herausforderungen
Die CSU Ainring hat sich zu ihrem Bürgerstammtisch „60 Minuten Politik“ den Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim, Andreas Hasenöhrl von der ÖVP, eingeladen und mit ihm über die politische Situation in den beiden benachbarten Gemeinden zu sprechen. Bei frühsommerlichem Wetter wurde der Termin im Biergarten gut angenommen.
Hasenöhrl stellte mit wenigen Worten sich und seine Gemeinde vor. Der Grünauer Gastronom ist seit 2023 Bürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim und folgte damit dem zurückgetretenen Joachim Maislinger nach. Seine Gemeinde gehört mit über 14.000 Einwohnern zu den größten im Salzburger Flachgau, die ÖVP stellt die absolute Mehrheit im Gemeinderat.
Finanziell ist die Gemeinde nach wie vor gut aufgestellt, dennoch geht auch hier die wirtschaftlich angespannte Lage nicht spurlos vorüber. Zahlreiche bislang sehr großzügige Förderungen stehen auf dem Prüfstand, da wachsende Ausgaben teils schmerzhafte Einsparungen erforderlich machen. Dennoch hebt Hasenöhrl hervor, dass die Unterstützung für Vereine eine wichtige Säule im Gemeindehaushalt ist, da hiermit das Ehrenamt die ihm gebührende Wertschätzung erfährt.
Weitere große Posten sind Investitionen in soziale Einrichtungen, etwa das gemeindliche Seniorenheim, die Kinderbetreuung und die örtlichen Schulen. Hier arbeitet auch ein Großteil der kommunalen Beschäftigten. Hasenöhrl schlug hier eine Brücke zum auch in Ainring bestens bekannten Fachkräftemangel. Gerade in den sozialen Berufen wie der Pflege oder Kindererziehung lasse sich immer weniger qualifiziertes Personal finden. Es sei natürlich möglich, das Heim in fremde Trägerschaft zu geben und damit auch Geld zu sparen, so Hasenöhrl, derzeit komme das aber nicht in Frage. Neben dem „klassischen“ Altersheim betreibt die Gemeinde auch ein betreutes Wohnen, wie es auch in Ainring kommen soll. Auch wenn die kommunale Finanzierung auf den zwei Seiten der Saalach anders geregelt ist, liegen die Hauptausgaben beiderseits bei Bildung und Familien, also unmittelbar für die Bürgerinnen und Bürger, wie Bernhard Dusch die Parallelen zusammenfasste.
Gemeinderat Sven Kluba fragte den Bürgermeister, wie es denn um die Flüchtlingssituation in Wals-Siezenheim bestellt sei. Hasenöhrl antwortete, dass sich derzeit ca. 350 Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft befänden, dabei handle es sich teils um Ukrainer, teils um Sinti und Roma. Vor allem letztere stellen die Gemeinde vor Herausforderungen, gerade wenn es darum gehe, die Kinder zu unterrichten, da deren Sprache kaum ein Lehrer beherrsche. Damit sei es auch schwierig, die Schulpflicht durchzusetzen. Mit eigens eingerichteten Klassen für diese Kinder versucht man derzeit, dieses Problem zu lösen. Auch sei es nach Hasenöhrl wichtig, Flüchtlinge durch Arbeit zu integrieren.
Weiter wurde die ärztliche Versorgung thematisiert, die derzeit in beiden Gemeinden gut gegeben ist. Auch beschäftigen die Teilnehmer die Themen Fluglärm, Jugend- und Vereinsförderung sowie bezahlbarer Wohnraum. Sehr konkret wurde es, als Hasenöhrl auf den gemeinsamen Bau des Siezenheimer Stegs zu sprechen kam. Der Abbruch erfolgt Anfang Juli, im September soll der neue Steg eingehoben werden, Mitte Oktober findet planmäßig die Eröffnung statt. Hasenöhrl lobte an dieser Stelle die sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ainring. Eine solche wünschen sie die Gemeinderäte beider Seiten auch für die Zukunft. In dem Zusammenhang kam auch der Hochwasserschutz beiderseits der Saalach zur Sprache, der durch die Aufweitung deutlich verbessert werden wird. Wegen der guten Stimmung in dem offenen Gespräch liefen die Unterhaltungen über die geplanten 60 Minuten hinaus.