Artikel vom 06.12.2019
Ausbau Bahnstrecke Augsburg-Ulm:
Adelsrieder Rat einstimmig für Resolution der CSU
Der Ausbau der Bahnstrecke Ulm-Augsburg sorgt für Gesprächsstoff. Der Adelsrieder Gemeinderat hat in seiner Sitzung jüngst einstimmig eine Resolution verabschiedet, die die CSU eingebracht hat. Dort wird für einen schnellen Ausbau der Bestandsstrecke plädiert und dem Kreistag wie Landrat Martin Sailer der Rücken gestärkt.
"In letzter Zeit wird wieder darüber diskutiert, ob anstatt des Ausbaus der Bestandsstrecke und damit dem dritten Gleis über Dinkelscherben eine ICE-Strecke entlang der Autoban geplant werden soll. Das wirft uns um Jahre zurück und steigert die Gefahr, dass wir in endlosen Debatten und Planungen wertvolle Zeit verlieren", begründet Ludwig Lenzgeiger, Fraktionsvorsitzender der Adelsrieder Christsozialen, die eingebrachte Entschließung.
Es könne nicht sein, dass der Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz mit viel Mühe und mit Unterstützung aller politischer Ebenen das dritte Gleis über Dinkelscherben in den Bundesverkehrswegeplan gebracht habe und dass man nun eine längst abgeschlossene Diskussion neu entfache, so der Kommunalpolitiker weiter.
"Uns ist es ein Anliegen, eine naturverträgliche, bürgerfreundliche und eine zügige Verbesserung der Zugverbindung Augsburg-Ulm zu erreichen. Diese orientiert sich an der Bestandsstrecke, wo die Zustimmung der Menschen und die Schonung der Natur gesichert ist", erläutert Lenzgeiger, der mit der Resolution die bereits im Juli verabschiedete Entschließung des Kreistages von kommunaler Seite unterstützen möchte. Wer damit locke, dass entlang der Strecke ICE-Halte entstünden, der führe die Bürger irre, einzig würde die Belastung weiter steigen, Fläche verbaut und Protest provoziert, begründete die Adelsrieder CSU ihren Einsatz.
Hier finden Sie die Resolution, die über Parteigrenzen hinweg einstimmig von den Adelsrieder Räten verabschiedet wurde, im Wortlaut:
Resolution für einen bürgerfreundlichen und zukunftsfesten Ausbau der Bahnverbindung Augsburg-Ulm
Der Gemeinderat der Gemeinde Adelsried spricht sich für einen schnellen Ausbau der Bahnverbindung zwischen Augsburg und Ulm aus. Hierfür unterstützt er ausdrücklich den Ausbau der bestehenden Verbindung wie im Bundesverkehrswegeplan im vordinglichen Bedarf vorgesehen und spricht sich explizit gegen Planungen für einen Neubau einer ICE-Strecke entlang der Autobahn A8 aus.
Weder ist ein Neubau einer Zugstrecke entlang der A8 angesicht der derzeitigen baulichen Situation entlang der Autobahn (Gewerbegebiet Gersthofen/Neusäß, Umfahrung Adelsried, Ortschaft Streitheim, Bebauung Ort Zusmarshausen) realisierbar, noch ist er den Bürgern, die ohnehin durch den Autobahnverkehr bereits über Gebühr belastet sind, zumutbar. Jegliche Planungen, die sich nicht auf den Ausbau der Bestandstrecke konzentrieren, verzögern das Projekt um Jahrzehnte und schaden damit dem gesamten Großraum Augsburg, den Bürgern der Stadt und des Landkreises und letztlich dem Steuerzahler.
Der Gemeinderat der Gemeinde Adelsried unterstützt ausdrücklich die Resolution des Kreistags des Landkreises Augsburg, die dieser am Montag, dem 15. Juli 2019, beschlossen hat.
Ziel einer zukunftsweisenden Verkehrspolitik muss eine schnelle und effiziente Anbindung von Bürgern ebenso wie der Wirtschaft sein, die die Natur und die Menschen möglichst wenig belastet.
Der Gemeinderat der Gemeinde Adelsried fordert deshalb die Deutsche Bahn AG auf, die Realisierung des Projektes wie hier und in der Resolution des Kreistages gefordert zu forcieren und keine weitere Zeit durch die Suche nach alternativen Möglichkeiten zu verspielen.
Die Gemeinde Adelsried wird keinen Grund für den Bau einer ICE-Strecke zur Verfügung stellen, weder jetzt noch in Zukunft, sondern sich weiter für die Interessen ihrer Bürger sowie die Interessen der Bürger des Landkreises einsetzen, indem der Ausbau des dritten bzw. vierten Gleises über Dinkelscherben von ihr unterstützt wird.