Artikel vom 08.08.2024
CSU Kreisverband Weiden
MdB a.D. Prof. Dr. Max Kunz verstorben
Wir müssen Abschied nehmen von einer ganz besonderen Persönlichkeit der CSU, der Stadt Weiden und der gesamten Region Nordoberpfalz! Es ist schwer, Max Kunz auch nur annähernd zu beschreiben, da er in seinem Leben so viel erreicht hat für seine Familie, für sein berufliches Wirken, für die Politik und für die Bevölkerung der gesamten Region!
Wir verneigen uns vor Dir Max! Wir sind in Gedanken fest bei der gesamten Familie und wir werden Dich immer in Erinnerung halten! Ein ganz großer Mensch hat uns leider verlassen!
Anbei die Rede von CSU Kreisvorsitzenden Stephan Gollwitzer:
Der Lebenslauf von MdB a.D. Prof Dr. Max Kunz liest sich wie das Lehrbuch eines Selfmade Man’s. Noch vor kurzer Zeit waren wir Gast bei Max und haben gemeinsam seinen 95. Geburtstag gefeiert mit seiner Familie und wir sind dankbar, an diesem besonderen Tag bei Ihm gewesen zu sein.
Seine Tüchtigkeit ist unbestritten, seine Bescheidenheit auch. Und dem Tüchtigen ist das Glück hold.
1969 wurde Max von der CSU zum Bundestagsabgeordneten nominiert und wurde auf Anhieb mit über 56% gewählt. Seien offene, natürliche, unkomplizierte Art und sein ehrlicher Einsatz haben den Grundstein gelegt für den wahrhaft triumphalen Wahlerfolg 1972, Max wurde mit über 62% wiedergewählt.
Max wurde von seiner Fraktion in den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie in den Wirtschaftsausschuss und in den Unterausschuss für Energiefragen der nordatlantischen Versammlung (parlamentarisches Gremium der NATO) berufen. Seine Mitgliedschaft im Kuratorium der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung und des Vorstandes der Welthungerhilfe unterstreichen sein Engagement über die Tagespolitik hinaus. Der politische Gegner schätzt seine faire, sachliche Art, die persönliche Diffamierungen ausschließt.
Sein besonderer Einsatz gilt natürlihc dem Zonenrandgebiet. In unserem überwiegend ländlich strukturiertem Raum erwarb sich Max besonder Symphatien bei den Landwirten. Als drittes von 8 Kindern auf einem kleinen Bauernhof im Stiftland aufgewachsen, sind Ihm die Probleme der Landwirtschaft gut vertraut.
Oberbürgermeister Hans Schröpf sagte zu seinem 50. Geburtstag, Max sei Sohn der Stadt Weiden.
Einige Beispiele aus den Vereinen möchte ich nennen, so war Max im Turnerbund Weiden, im Heimkehrerverband Weiden, bei den Adlerschützen Mitterhöll, dem VdK Weiden, der Narhalla Weiden, dem Jagdverband Weiden, dem Schwimmverein Weiden, dem ADAC Weiden, im Förderverein der Silberhütte sowie bei den Pfadfindern engagiert.
Seit 1978 war Max im Stadtrat und hat auch hier beachtliche Ergebnisse bei den Wahlen erzielt, davon können heute noch viele träumen und so ist er mit über 20.000 Stimmen in den Stadtrat gewählt worden. Von 1978 bis 2002 war Max im Stadtrat und hat hier viele wichtigen Projekte mit begleitet. Hier ein kurzes Beispiel aus der heutigen Zeit, ich habe immer wieder mit Max telefoniert. Max war immer auf dem laufenden in so vielen Bereichen des Alltags. ER meinte am Telefon, dieser blöde Strich in der Sedanstraße muss weg, wer kommt den auf so einen Blödsinn.
Projekte wie die PFA und die Gewerbegebiete, der Rathaus Neubau wurden durch Ihn belgeitet. Gemeinsam mit Gustl Lang und OB Hans Schröpf hat Max sehr viel bewegt und auch mit dem politischen Gegner wie MdB Zebisch oder MdB Stiegler hat er immer für die Heimat gearbeitet. In dieser Zeit wurde viel gutes für Weiden getan und Max war Teil davon, ein besonderer Teil!
Max war im Sport sehr aktiv und so war er in der „Krawattl-Riege“ zweimal die Woche. Das Bayerische Sportabzeichen hat er mind. 12 mal abgelegt und das Deutsche Sportabzeichen mindestens 27 mal, beides in Gold.
Wir durften Max begleiten zu seiner EUROPA Linde. Zur Wahl des 1. Europäischen Parlaments im Juni 1979 pflanzte Max eine Linde gegenüber der Aichinger Villa. Max war es sehr wichtig, dort eine Plakete anzubringen als Erinnerung. Sie können sich sicher sein, Max hat alles wohl durchdacht und geplant. Es war ein bewegender Moment für uns alle, da jeder von uns wusste: Max hat so viel gutes getan und selst mit 95 Jahre tat er gutes.
Wir durften Max 2023 für 65. Jahre treue Mitgliedschaft in unserer CSU ehren und auszeichnen. Bei der Übergabe der Urkunde hat Max unserem Fraktionsvorsitzenden Dr. Benjamin Zeitler und mir noch gute Ratschläge gegeben, so tat er es oft und es waren immer die besten Ratschläge da er über so viel Erfahrung verfügte.
Es war immer eine Freude Max durch die Altstadt fahren zu sehen mit seiner Frau. Max hinterlässt 3 Kinder und seine Familie war Ihm immer sehr wichtig. Seine Familie hat Ihm viel Kraft gegeben für die vielen Ämter im Berufsleben oder in der Politik.
1979 erhielt Max das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1983 den Bayerischen Verdienstorden und im Dezember 1985 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Seit August 1990 ist Max Honorar Professor der Universität Wuhan.
Verehrte Trauergemeinde, liebe Familie und Freunde, es gibt so viel zu erzählen über unseren Max. Das alles schaffe ich hier nicht. Ich darf die Grüße und das aufrichtige Beileid von MdB Albert Rupprecht, MdL Dr. Stephan Oetzinger, Bürgermeister und Bezirksrat Lothar Höher und Dr. Benjamin Zeitler überbringen. Und es ist sicher im Sinne der Weidener CSU Freunde, dass ich ebenso hier unseren MdB a.D. Georg Girisch und Ehrenkreisvorsitzenden Walter Leupold erwähne, Sie kannten Max viel länger als mich und schätzten Max immer sehr!
Ich bin dankbar für jedes Gespräch und für jeden Austausch mit Max, Max Du hast mir immer sehr geholfen als Kreisvorsitzender der CSU Weiden! Du warst ein Feiner, fairer Mensch mit Rückrat!
Ich möchte schließen mit einem Zitat von Walter Leupold:
„Die CSU war für Dich nie ein Wahlverein, Du warst der treue Ekkehard der CSU und Ihr Nestor“.
DANKE Max für so vieles, Ruhe in Frieden!
Text: Stephan Gollwitzer, CSU Kreisvorsitzender
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