Artikel vom 06.05.2025
Nicolas Treffler folgt auf Daniel Gottal
Neue Spitze bei der Jungen Union

Dienstag, 06. Mai 2025, Erdinger Anzeiger / Erding
Neue Spitze bei der Jungen Union
Daniel Gottal gibt nach sechs Jahren den Kreisvorsitz ab – Nachfolger ist Nicolas Treffler
Eicherloh/Erding – Nach sechs Jahren an der Spitze der Jungen Union Erding gab Daniel Gottal sein Amt als Kreisvorsitzender ab, bleibt dem Vorstand aber als Kassenprüfer erhalten. Neuer Kreisvorsitzender ist nun der 24-jährige Nicolas Treffler aus Hohenpolding.
Ein wichtiges Thema im Bericht des scheidenden Kreisvorsitzenden war der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD. Dieser habe sich das Prädikat „gut verhandelt“ verdient, meinte Gottal. „Alles, was die CSU im Vorfeld gefordert hatte, hat es am Ende auch in den Koalitionsvertrag geschafft.“ Durchgesetzt wurden der Agrardiesel, die Pendlerpauschale, die Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie und sein „persönliches Herzensprojekt: die Mütterrente“. In der Gruppe der Frauen über 50 fahre man selten gute Wahlergebnisse ein, deshalb sei der Fokus auf die Mütterrente gut gewählt.
„Was ist für die jungen Leute dabei?“, fragte sich der scheidende Vorsitzende, als er den Vertrag durchgelesen habe. Die Wehrpflicht werde wieder eingeführt, eine Millionen Euro Schulden werden aufgenommen, Solidaritätszuschlag und Rundfunkbeitrag bleiben. Das Festhalten am Rundfunkbeitrag bezeichnete Gottal als ein „Unding“. Das gesicherte Rentenniveau bis 2031 und verursache Mehrkosten von 25 bis 30 Milliarden Euro, so Gottal..
„Und was haben die Jungen nicht bekommen?“ Hier nannte Gottal beispielsweise das private Altersvorsorgedepot und die fehlende Erhöhung des Sparerpauschalbetrags. „Ich will jedoch nicht meckern“, betonte Gottal. Punkten könne der Vertrag beim Thema Migration mit der geplanten Zurückweisung an den Grenzen in Absprache mit den Nachbarländern und der kommenden Modernisierung des Staates durch den Bürokratieabbau.
Auch der Mitgliederschwund mache vor der Jungen Union keinen Halt. In den letzten sechs Jahren seiner Amtszeit sei die Zahl der Mitglieder von 132 auf 130 gesunken. Positiv sei der Neueintritt von 32 Mitgliedern in den letzten beiden Jahren.
Abschließend formulierte der scheidende Kreisvorsitzende drei Wünsche für die Junge Union: „Bleibt kritisch, unbequem und geschlossen“. Das sei ihnen „in der Vergangenheit bereits gut gelungen“, so Gottal. Die Ortsverbände sollen zudem aktiver werden und selbstständiger sowie autonomer auftreten.
Zudem fügte er den Wunsch hinzu: „Mehr Differenziertheit zwischen Botschaft und Botschafter.“ Sein Eindruck sei, dass unbequeme Anliegen zumeist als Privatmeinung des Kreisvorsitzenden gehalten wurden. Dabei handle es sich um eine Kollektivmeinung der Jungen Union.
Zudem standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die Wahlleitung übernahm die Kreisvorsitzende der Frauen-Union Erding, Nina Hieronymus.
Stellvertreter des neugewählten Kreisvorsitzenden Treffler sind Tanja Rieß, Georg Hanslmaier, Verena Recknagel und Daniel Mühlberger. Schatzmeisterin bleibt Iva Hirth. Die Schriftführung übernehmen Magdalena Horn und Christopher Nagl. Das Amt des Digitalbeauftragten bekleidet Martin Ommer. Simon Weinhuber und Miriam Gerhardt bilden die Kreisgeschäftsführung.
Besitzer sind Max Schuler, Manuel Edling, Korbinian Bayerstorfer, Bruno de Vargas Balau und Johannes Hermannsdorfer.
TANJA MAIER