Artikel vom 28.04.2025
GPA-Landesverband
Klausurtagung des Landesvorstands

Am 28. und 29. April hat die Klausurtagung des GPA-Landesvorstands in Bad Wörishofen stattgefunden. Zum Auftakt der Klausurtagung begrüßte der GPA-Landesvorsitzende Bernhard Seidenath, MdL die Teilnehmer. Im Anschluss referierte Prof. Dr. Christian Karagiannidis (Mitglied der Regierungskommission Krankenhaus) zum Thema „Zukunft der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland“. Er betonte die Dringlichkeit umfassender Reformen angesichts der stark steigenden Sozialversicherungsbeiträge. Seine Vorschläge reichten von neuen Versorgungsformen wie „12/7 walk-in“-Angeboten über eine stärkere Patientensteuerung bis zur Einführung eines Primärarztsystems, Eigenbeteiligungen in der GKV und mehr Kompetenzen für die Pflege.
Im zweiten Themenblock stand die Pflege im Fokus. Dr. h.c. Andreas Westerfellhaus und Bernhard Krautz betonten die zentrale Rolle der Pflege über alle Lebensphasen hinweg. Sie forderten klare Karrierewege, eigenständige Leistungsbefugnisse und eine sektorenübergreifende Kompetenzübertragung zur besseren Versorgung und Vermeidung von Schnittstellenproblemen.
Am Abend informierte der Fraktionsvorsitzende Klaus Holetschek, MdL spontan über aktuelle Entscheidungen des Parteivorstands – im Mittelpunkt stand die designierte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.
Der zweite Tag begann mit Vorträgen zur finanziellen Lage von GKV und PKV. Christian Bredl (TK Bayern) und Dr. Florian Reuther (PKV-Verband) machten deutlich: Die GKV steht mit einem Defizit von 6,2 Mrd. Euro 2024 unter erheblichem Druck. Ein Sofortprogramm zur Ausgabenbegrenzung sowie eine Neuausrichtung des dualen Systems hin zu einem gemeinsamen „Best-of“-Modell wurden angeregt. In der PKV wurde für mehr Wahlfreiheit, Transparenz und eine generationengerechte Pflegekostenabsicherung („Pflege-Plus“) plädiert.
Zum Abschluss diskutierten wir mit Landrat Stefan Frey (LK Starnberg) und Alexander Weigell (Bayerischer Städtetag) über die Zukunft der Krankenhausplanung in Bayern. Dabei wurde einmal mehr das KHVVG aufgrund der bestehdenen Unsicherheiten bei der Umsetzung und Ausgestaltung kritisiert.