Artikel vom 23.11.2019
Landesversammlung des AKE
Energiewende 2.0 – Speichertechnologien für ein flexibles Energiesystem
Eine der größten Herausforderungen der Energiewende ist die Flexibilisierung und Dezentralisierung des Systems, damit Energie immer dann verfügbar ist, wenn sie gebraucht wird. Das Energiesystem der Zukunft muss intelligent auf die jeweiligen Erzeugungs- und Einspeisebedingungen reagieren und die Versorgung jederzeit gewährleisten können. Erneuerbare Energien brauchen neben einen effizienten Einsatz im Rahmen der Sektorkopplung auch entsprechende Speichermöglichkeiten. Mit elektrischen, thermischen und chemischen Speichern können wir bereits heute auf eine Vielzahl von Optionen zurückgreifen. Für einen Markthochlauf dieser Technologien bedarf es aber optimale regulatorische Rahmenbedingungen und faire Wettbewerbschancen.
Im Rahmen der diesjährigen AKE-Landesversammlung erläuterte Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger von der Hochschule Landshut den aktuellen Entwicklungsstand von verschiedenen Speichertechnologien. Für die Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie wurden erst kürzlich die Wissenschaftlicher John Goodenough, Stanley Whittingham und Akira Yoshino mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Am Beispiel der Lithium-Ionen-Batterie wird ersichtlich, dass bereits funktionierende Speichertechnologien kontinuierlich weiter optimiert werden können, z.B. durch die Reduzierung des Anteils von Cobalt in NMC-Kathoden. Dies ist vor allem mit Blick auf die Entwicklung der Elektromobilität ein großer Vorteil, da Cobalt nicht nur kostenintensiv ist, sondern auch oft unter konfliktreichen Bedingungen abgebaut wird. Grundsätzlich müssen für die Produktion von Speichertechnologien die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden, um eine nachhaltige Produktion gewährleisten zu können und die Akzeptanz der Technologien zu erhöhen.
Nach dem Fachvortrag wählte die Versammlung einen neuen Landesvorstand. Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten Simone Neumann zur neuen Landesvorsitzenden. Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des politisch-technischen Arbeitskreises. Die 32-Jährige stellte in ihrer Rede die hohe Fachkompetenz des Arbeitskreises heraus und forderte mehr Partizipationsmöglichkeiten, um dieses Wissen besser in die Parteipolitik zu integrieren. Mit Bezug auf das von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket betonte Simone Neumann, dass noch dringender Handlungsbedarf besteht. Die Energiewende ist zentraler Bestandteil der Strategie gegen den Klimawandel und bedarf deswegen passgenauer Stellschrauben für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und den Einsatz effizienter Technologien.
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Prof. Dr. Wolfang Seiler und Thomas Vogel wiedergewählt, sowie Prof. Dr. Oliver Brückl und Maria Koch neu in den Vorstand gewählt. Ebenfalls wiedergewählt wurden die beiden Landesschriftführer Dr. Stefan Kluge und Dr. Gudrun Weida. Als Landeschatzmeister wurde Johannes Kett neugewählt. Die gewählten Beisitzer sind Andreas Engl, Dr. Ingrid Fickler, Herbert Führer, Dr. Clemens Grambow, Simon Herzog, Dr. Dominik Müller, Matthias Rothkegel, Norbert Schmitt, Maximilian Frhr. von Seckendorff, Hermann Steinmaßl, Tim Vogel, Winfried Wahl, Dr. Solongo Wandan, Gerhard Zeiler und Robert Zizler.