Artikel vom 30.05.2023
Turnusmäßige Neuwahlen der CSU-Kreisvorstandschaft
Eine starke Gemeinschaft - CSU wird jünger und weiblicher
CSU-Kreisvorsitzender Norbert Dünkel mit 95,2 Prozent wiedergewählt – Marlene Mortler: „Politik in Berlin läuft in die völlig falsche Richtung“
Mit personellen Veränderungen geht die CSU Nürnberger Land ins Wahlkampfjahr 2023. „Wir sind sichtbar jünger und weiblicher geworden“ freute sich CSU-Kreisvorsitzender Norbert Dünkel erfreut vor den 172 Delegierten des Kreisparteitages. Auch in der engeren CSU-Kreisvorstandschaft gibt es drei neue Gesichter. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen im Wollner-Saal in Lauf-Heuchling wurden drei der fünf Stellvertreterposten neu besetzt. Für Cornelia Trinkl und Karin Müller, die beide nicht mehr kandidierten, sowie Bernd Müller, dem frisch gewählten neuen Bürgermeister der Gemeinde Vorra, wurden Kreisbäuerin Marion Fischer aus Winkelhaid, Schnaittachs Bürgermeister Frank Pitterlein und die Kreisvorsitzende der Jungen Union, Christina Müller aus Lauf, gewählt. Diese bilden künftig zusammen mit den beiden langjährigen Stellvertretern, Kreisfraktionschef Thomas Ritter, Burgthann, und Dr. Bernd Eckstein, Altdorf, das fünfköpfige Stellvertreterquintett von CSU-Kreisvorsitzendem Norbert Dünkel. Für den Landtagsabgeordneten, der mit 95,2 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde, bedeutete das Ergebnis erneut einen sehr großen Vertrauensbeweis für seine Arbeit im Landtag und im Kreisverband mit 29 Ortsverbänden. Mit knapp 2000 Mitgliedern ist der CSU-Kreisverband Nürnberger Land größer als der Bezirksverband Nürnberg/Fürth.
Das Amt des Schatzmeisters bleibt in den bewährten Händen von Helmut Brückner (Happurg), der den 171 anwesenden Delegierten für die beiden vergangenen Jahre ein erfreuliches, positives Geschäftsergebnis vermelden konnte. Die Schriftführung übernimmt Senta Ziegler (JU Neunkirchen am Sand) und Thomas Neubauer, der neue Ortsvorsitzende von Lauf, auf dem Posten des Digitalbeauftragten bestätigt.
Für die 14 Beisitzer gab es 26 Bewerber und Bewerberinnen. Gewählt wurden: Markus Gleißenberg, Henfenfeld (101 Stimmen), Manfred Weber, Lauf (85), Karin Müller, Schnaittach (78), Dr. Otto Wolze, Hersbruck (75), Marion Trisl, Leinburg (67), Pauline Mohnke, Deckersberg (65), Jan Rath, Lauf (59), Anja Gebhard, Lauf (58), Dennis Kummarnitzky, Burgthann (58), Beate Schmidt, Leinburg (57), Elaine Schmidt, Hersbruck (56), Nina Bezold, Lauf (55), Christa Wild (52) und Konrad Rupprecht, Feucht (51).
Eingangs hatte sich die Versammlung zu Gedenken an die in den vergangenen beiden Jahren verstorbenen Mitgliedern von ihren Plätzen erhoben. Stellvertretend an dieser Stelle sind genannt: Hermann Bloß, 2. Bürgermeister Gemeinde Burgthann, Wolfgang Hellmann, Röthenbach, Stadtratsmitglied und CSU-Ortsvorsitzender, Matthias Lehr, Engelthal, Beisitzer Kreisvorstandschaft, Hans Gemmel, Altbürgermeister Gemeinde Ottensoos.
Von den verabschiedeten Ortsvorsitzenden würdigte Norbert Dünkel insbesondere das langjährige Engagement von Karin Müller und Kurt Dauth, die beide jeweils 20 Jahre an der Spitze der Ortsverbände in Schnaittach und Velden gestanden waren.
„Die Koordinaten haben sich verändert“
Norbert Dünkel zog eine positive Bilanz der vergangenen beiden Jahre. Bayern habe die Corona-Pandemie dank umfassender Hilfsprogramme der Staatsregierung, die viele Branchen, Unternehmen und Einzelpersonen wie Kulturschaffende unter einen umfassenden Rettungsschirm gestellt habe, gut überstanden.
Nun sei jedoch seit über einem Jahr die Ordnung in Europa durch Putins Angriffskrieg auf die Ukraine aus dem Lot. Dazu komme eine durch die Ampelkoalition in Berlin auf den Weg gebrachte Transformation der deutschen Wirtschaft. Dünkel: „Diese Regierung ist angetreten, um das Land nachhaltig zu verändern“, sieht darin anstatt Mut zu Innovation und Technologie eine von ideologischen Vorsätzen gekennzeichnete Wirtschaftspolitik, die eine nachhaltige Gefährdung des Produktionsstandortes Deutschland befürchten lasse. Dünkel: „Wir drohen in eine selbst gemachte Katastrophe hineinzulaufen“. Der CSU-Kreisvorsitzende macht sich, was die Transformation der Energie- und Wärmeversorgung – Stichwort: kein Heizen mehr mit Oel und Gas – betrifft, ernsthafte Gedanken, was dies mit den Menschen in unserem Land macht.
Europaabgeordnete Marlene Mortler: „Es geht darum, der Öffentlichkeit klar zu machen, wofür wir stehen“. Sie griff die Worte ihres Parteifreundes auf und zitierte im Zusammenhang, was gerade in Berlin passiert, den Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt: „Ideologie ist Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens“.
Mortler prangerte eine Politik an, die „in die vollkommen falsche Richtung läuft“ und nannte explizit, das geplante „Gebäudeenergiegesetz“, ein Gesetz, das den Menschen mit „kleinen Geldbeuteln“ Angst mache und maximal verunsichere.
Im Gegensatz dazu stehe die CSU für Verbesserungen im Sinne des Klimas und nicht von Ideologien.
Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer appellierte in einer leidenschaftlichen Rede ebenfalls an die Parteifreunde im Saal, „gemeinsam nach vorne zu schauen“. Bei den anstehenden wichtigen Wahlen – nach der Landtagswahl am 8. Oktober folgt im Juni 2024 die Europawahl – sei es das A und O, den persönlichen Kontakt mit den Wählerinnen und Wähler zu suchen: „Das persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen“.
In die gleiche Kerbe schlug Thomas Ritter. Der CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und Direktkandidat für die Bezirkstagswahl sprach plakativ von einem „Schiff, das sich auf dem falschen Kurs befindet“. Er legte in seiner Beschreibung der Situation den Finger in die Wunde und kritisierte, dass die Ampelregierung in Berlin nur mit Verboten rund um Haus, Holz, Essen und Auto beschäftigt sei. Nachdem sich die Politik des Bundes direkt vor Ort im Landkreis auswirkt, „ist es deshalb unsere Aufgabe“, so Ritter, „die Dinge wieder etwas zurechtzurücken und klar zu machen, dass die Prioritäten anders gesetzt werden müssen“.
Beispielsweise sei die vom Bund angestrebte Krankenhausreform kritisch zu sehen: „Wir wollen das Leistungsspektrum der Krankenhäuser in Lauf und Altdorf für den Landkreis erhalten. Deshalb lehnen wir den ursprünglichen Entwurf von SPD-Gesundheitsminister Lauterbach ab. Die Entscheidung, welchem Krankenhaus welche Leistungsgruppen zugewiesen werden, darf nicht einseitig vom Bund diktiert werden“.
Bei der Wahl am 8. Oktober, so Ritter abschließend, geht es um eine Richtungsentscheidung: „Welches Land wollen wir?“