Bezirksverband Nürnberg-Fürth-Schwabach

Trauer um Dr. Oscar Schneider, Bundesminister a.D.

Dr. Oscar Schneider - Vorbild, Ratgeber und Kompass

Dr. Oscar Schneider, Bundesbauminister a.D.

Zum Tode von Dr. Oscar Schneider, Bundesminister a.D.

 

Mitteilung der Christlich-Sozialen Union  Nürnberg-Fürth-Schwabach:

 

Mit Dr. Oscar Schneider verliert die Christlich-Soziale Union in Nürnberg und Bayern nicht nur einen ihrer Gründer und Vordenker, sondern einen der letzten universal gebildeten Mitbürger.

 

Der Bezirksvorsitzende der CSU  Nürnberg-Fürth-Schwabach, MdB Michael Frieser: „Als einer meiner Vorgänger im Amt des Vorsitzenden hat Oscar Schneider über Jahrzehnte die CSU nicht nur in Nürnberg aufgebaut, gestaltet und zu einer beachtlichen Größe geführt, er hat aus seiner tiefen Verwurzelung im christlichen Glauben auch einen wesentlichen Beitrag zur Aussöhnung der Konfessionen in dieser Stadt geleistet. Gesegnet mit einem photografischen Gedächtnis war er in der Lage, in großen historischen wie auch gesellschaftlichen Zusammenhängen zu denken und maßgebliche Entwicklungen voran zu treiben.“

 

Er wurde 1927 in Altenheideck geboren. Nach dem Abitur in Eichstätt absolvierte er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie des Kirchenrechts. Er promovierte 1959 in Würzburg und trat im Anschluss in die Verwaltung des Freistaates Bayern ein. Seine politische Karriere begann er im CSU-Bezirksverband Nürnberg-Fürth, dessen langjähriger Vorsitzender er wurde. Dr. Schneider wurde 1956 Stadtrat und war dort ein knappes Jahrzehnt CSU-Fraktionsvorsitzender. Im Anschluss wurde er bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er u.a. als kulturpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion wirkte. 1982 berief ihn Bundeskanzler Helmut Kohl zum Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Dr. Schneider blieb bis 1989 Bundesminister.

 

Der rote Faden im vielseitigen Wirken von Dr. Schneider ist das schwere Vermächtnis der Stadt Nürnberg als Ort der Unkultur im Nationalsozialismus sowie der damit verbundene Gegenentwurf in Form der Nürnberger Prozesse als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts. Michael Frieser betont: "Dr. Schneider vereinte ein unglaubliches Maß an historischem und juristischem Wissen und dem darauf basierenden Wertefundament mit der praktischen Fähigkeit, Projekte im politischen Alltag anzustoßen und voranzutreiben. Seine Richtungsentscheidungen haben die Gründung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, des Memoriums Nürnberger Prozesse und der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien ermöglicht. Der demokratische Umgang mit Erinnerung in der Stadt Nürnberg ist untrennbar mit seinem Namen verbunden."

 

Sein unermüdlicher haupt- sowie ehrenamtlicher Einsatz für die Arbeit an und mit der Erinnerung spiegelt sich in zahlreichen Ehrungen wider, darunter die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nürnberg, der Ehrenvorsitz des CSU-Bezirksverbandes, das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold.

 

Michael Frieser: „Mir war Oscar Schneider stets ein Vorbild, Ratgeber und Kompass, politisch wie persönlich. Nicht nur die CSU, sondern auch dieses Land haben Dr. Oscar Schneider viel zu verdanken.“