Artikel vom 06.12.2024
Gesundheits- und Pflegepolitischer AK (GPA)
Qualität der Notfallversorgung

Die Qualität der Notfallversorgung in den Notaufnahmen der Krankenhäuser ist ein zentraler Gradmesser für das Vertrauen in die medizinische und pflegerische Gesundheitsversorgung
eines Landes. In einem Workshop in München tauschten sich Herr Dr. Bayeff-Filloff und der GPA Weilheim-Schongau intensiv zu aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen in
diesem Bereich aus. Die strukturellen Veränderungen durch die aktuelle Krankenhausreform (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – KHVVG) erhöhen die Bedeutung der Notaufnahmen, des Rettungsdienstes und der dort tätigen Fachkräfte erheblich.
Dr. Bayeff-Filloff skizzierte aus seiner Erfahrung als Notfallmediziner und Landesbeauftragter des Rettungsdienstes in Bayern, wie eingespielte Teamarbeit in der Notaufnahme sicherstellt, dass kritische Notfälle stets im Zentrum des Geschehens stehen. Eine enge, koordinierte Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst, den Bereitschaftsdienstpraxen der
Kassenärztlichen Vereinigung und eingebundenen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ist der Schlüssel.
In Rosenheim wird derzeit ein einzigartiges Modell zur Steuerung des medizinischen Notfallaufkommens etabliert. Das bundesweit beachtete Rosenheimer Modell setzt auf die
bedarfsgerechte Zuweisung von Notfällen zu passenden Versorgungsressourcen – bei digitaler Vernetzung aller Rettungsmittel und Akteure. Die Kommunikationsabläufe beim Notfall sind entscheidend. Vielleicht ist das beschriebene Rosenheimer Modell auch eine Blaupause für die generelle Informationseinbindung von Kliniken in der regionalen Fläche, so eine Fragestellung in der Diskussionsrunde.
Neben der akuten Notfallsituation könnten auch vor- und nachgelagerte Behandlungsthemen – die das Krankenhaus vor Ort koordiniert – durch moderne Technologie nahtlos integriert
werden. „Ein digitaler Ariadne-Faden, der Grund- und Regelversorger mit sämtlichen Akteuren der Gesundheitsversorgung in der Region XYZ vernetzt…“, so Florian Diebel.
Der GPA ist ein offener CSU-Arbeitskreis mit bayernweiten Kreisverbänden.
Im Kreisverband Weilheim-Schongau wird seit Jahren transparent über medizinisch-pflegerische Themen, strukturelle Herausforderungen und die Chancen moderner Technologie diskutiert. Dazu werden Experten eingeladen und relevante Unternehmen sowie Einrichtungen besucht. Ziel ist es, die „Landkarte der regionalen Gesundheitsversorgung“ stets im Sinne der Landkreisbewohner im Blick zu behalten.